The CBd
Michel, BM on CBd-411
S. Michel, Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, 2001, 20, no. 32.

Unreiner Lapislazuli, schwach poliert. Hochoval, beiderseits flach, Rand nach hinten abgeschrägt, Kante nach vorn. Gut erhalten. Ringstein.

1,4 x 1,1 x 0,3
3. Jh.n.Chr.
Herkunft unbekannt.
Brit. Mus. Inv. G 487, ΕA 56487.

Vs.: Sarapis, frontal thronend auf einer Grundlinie. Der Thron ist nur mit zwei senkrechten und einer waagerechten Linie dargestellt und wird größtenteils von der sitzenden Figur verdeckt. Diese ist in ein langes Gewand gekleidet, Faltenνurf ist angegeben. Der linke Arm ist angewinkelt erhoben und hält ein hohes verdickt endendes Zepter, der rechte Arm ist leicht angewinkelt gesenkt, die geöffnete Hand über ein Tier gehalten, das rechts neben dem Thron hervorragt - der dreiköpfige Kerberos. Der in Vorderansicht gezeigte Kopf des Sarapis ist bärtig, im Gesicht sind Mund, Nase und Augen angegeben, auch Haar ist angedeutet. Um den Kopf ein Nimbus mit sieben Strahlen, oben ein zylindrischer Modius, der in eine breite Querkerbe ausläuft. Im freien Feld unter dem linken erhobenen Arm mit Zepter, senkrecht von oben nach unten Inschrift:
AΒPAΑΜ
Zwischen den Füßen der Figur:

Entlang des Randes in zwei Reihen als konzentrische Ovale umlaufend, links beginnend:
ΒAΛΑMΒΗΧΕΙΒΕPIΑΕΒΘΠΕΗ
In einer inneren Reihe:
ΥIAΝΟΥΘΙΝΙΝΘHP
Die Inschrift erscheint in Variationen auch auf einem motivisch ähnlichem Stück in Privatbesitz sowie einem thematisch verwandten Stein des Metropolitan Museums, New York. Enthalten sind der Name „Abraham” sowie die auf Gemmen mehrmals belegten Zauberwörter ΒAΛΑΜΒΗΧ und ΒΕPIΑ, deren Sinn jedoch nicht bekannt ist.

Rs.: leer.

Dargestellt ist wiederum der thronende Sarapis mit Kerberos zu seinen Füßen, jedoch in der seltenen Frontalansicht, die bei den Münzprägungen nur in wenigen Städten wie Amaseia (Pontus), Epiphaneia (Kilikien) und Nikopolis ad Istrum (Thrakien) benutzt wurde. Auch Vergleichsbeispiele belegen die lnschrift in Variationen, wobei auffällt, daß der Name Abrahams motivisch vorrangig mit Sarapis kombiniert wird oder zusammen mit den Namen Isaak oder Jakob auf Inschriftensteinen erscheint.

Lit: Zu Sarapis mit Kerberos: 30 /CBd-409/(Lit.). - Zu Abraham: TH. ΚLAUSER, in: RAC I (1950) 18ff. s.v. Abraham; P. ANΤES. Große Religionsstifter (1992) 33f., 63, 102, 104, 107f. - Zum Namen Abrahams in der Magie: PREISENDANΖ, PGM V 460-485, VII 315, XIII 795-819.bes. 976, XXXVI 310; BEΤΖ 110 Anm. 63, 194 Amn. 137; J.S. SIKΕR, Abraham in Graeco-Roman Paganism, Journal for the Study of Judaism 18, Nr. 2, 1987, 204f.; P.C. FIΝNΕΥ, Abraham and Isaac Iconography on Late Antique Amulets and Seals: The Western Ενidence, JbAChr 38, 1995, 140-166.

Vgl.: Zu Motiv und Innschrift: Magnetit-Frgt. SΚOLUDA 50 (AΒΡΑΒAAA ΒΑΧΑΜΒΗX IΒIΘΕTΗIWΘ ΒΕPIΕΒWΘ ΜΕAΧIΦIC... YAΦΥ..). - Zum Motiv: Lapislazuli PHILIPP, BERLIN 66 Taf. 19, 78 /CBd-2054/. - Zur Inschrift: Lapislazuli METROPOLIΤAN MUSEUM Inv. 10.130.1388 /CBd-1142/. - Zu AΒPAAΜ, ΒAΛAΜΒΗΧ, ΒΕPΙA: Chalcedon, Schiefer, Hämatite und Karneol DELATTE-DERCHΑIN 34 Nr. 26, 149f. Nr. 194, 155f. Nr. 203.204, 335 Nr. 513.
Last modified: 2015-08-18 12:46:50
Link: cbd.mfab.hu/pandecta/110

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