The CBd
Michel, BM on CBd-426
S. Michel, Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, 2001, 30, no. 47.

Grau-grüner Achat (Chalcedon), bräunlich wolkig, stark poliert. Kreisförmig, beiderseits flach, Rand nach hinten abgerundet. Gut erhalten. Ringstein.

2,0 x 2,0 x 0,4
3. Jh.n.Chr.
Von G. Eastwood, Esq. (1864), ehemals Sammlung Praun und Mertens.
Brit. Mus. Inv. G 120, EA 56120.

Vs.: Menschliche Figur mit Schakalkopf auf einer Grundlinie stehend, Beine und Kopf im Profil nach rechts. Mit Scherz und Muskelpanzer ist Rüstung dargestellt. Die Figur hat beide Arme leicht angehoben zur Seite gestreckt, die Hände halten große Zepter, die oben und unten verdickt in Kugeln enden. Der Hals ist kräftig und gerade, spitze längliche Ohren sind angegeben sowie ein leicht geöffnetes Maul, eine große Kerbe bezeichnet das Auge. Links und rechts der Darstellung eine Mondsichel und ein sechsstrahliger Stern.

Rs.: Vier sechsstrahlige Sterne, je zwei oben und unten, dazwischen einzeilige Inschrift:
MΙΧAΗ
„Michael”

Der Erzengel Michael (“Wer ist wie Gott”) wurde - wie auch durch die Inschrift impliziert - in der Regel mit Anubis gleichgesetzt, beiden kam eine imaginäre Aufgabe beim Totengericht zu, im Mittelalter galt Michael zudem, wie in der Spätantike Anubis, als Psychopompos. Auch der kriegerische Aspekt, mit Schwert und Rüstung gegen das Böse (Seth, Drache) zu kämpfen sowie ihre gemeinsame Funktion als Nilbringer verbindet die beiden Mächte. Die νier Sterne im freien Feld, die den Namen Michael auch auf Vergleichsstücken häufig begleiten, interpretiert King als „Stellvertreter” für die vier Buchstaben des Tetragramms (Jahwe).

Einfach und klar geschnitten. Die Bewegung der Figur wirkt etwas ungelenk, die Proportionen sind nicht stimmig, der Kopf ist zu groß.

Publ.: KING, GNOSTICS (1864) 200 Taf. 1, 2; KIΝG, GNOSTICS 440 Taf. F, 2.

Lit.: Zu Michael und Identifikation Michael/Anubis: 41 /CBd-420/(Lit.).

Vgl.: Zum Motiv „Tierköpfige Figur mit zwei Zeptern”: Brauner Jaspis AGD III KASSΕL 242 Taf. 110, 177 (Vgl. Rs.: vier Sterne um inschrift Michael verteilt); Hämatit ZWIERLEIN-DIEHL, KÖLN 73 Taf. 11, 14 /CBd-1951/. - Zur Gleichsetzung Hermanubis/ Michael: Chalcedon SMITH-HUTTON, COOK COLL. 52 Taf. 9, 236; Hämatit SKOLUDA 76 /CBd-1677/; Οnyx und Nämatitquader DELATTE -DERCHAIN 95f. Nr. 116, 102 Nr. 127; Chalcedon BONNER 259 Taf. 2, 41 /CBd-1032/; hier 41 /CBd-420/.
Last modified: 2015-08-24 12:17:38
Link: cbd.mfab.hu/pandecta/125

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