The CBd
Zwierlein-Diehl, Köln on CBd-1955
Taf. 15
Hämatit, schwarz, glänzend. Fragment, es fehlt, von Seite a gesehen, die linke Hälfte des Steines. Form 8. Aus Slg. F. S. Matouk.
2,90 x 1,08 x 0,34
Bild b 2,47 x 0,55
2. Hälfte 2. - 1. Hälfte 3. Jh. n. Chr.
Seite a: Grundlinie. Ein Schnitter faßt eine von drei Ähren mit der Linken, schneidet sie mit der von der Rechten geführten Sichel ab. Vom Schnitter sind nur Kopf, linker Arm und Sichel erhalten.
Seite b: Pfeilförmiger Charakter [ I ] / C X [I] / W [ Ν ] / pfeilförmiger Charakter, d. h. [ἰ]σχ[ί]ω[ν]. Den Charakteres auf der linken Seite mögen gleichartige auf der verlorenen rechten Seite entsprochen haben.
Kommentar:
Das Fragment gehört zu einem recht einheitlichen Typus von Amuletten gegen Kreuz- und Hüftschmerzen. Sie zeigen auf der Vorderseite das Bild des Schnitters, dessen Beweglichkeit sich der Hüftleidende wünscht; zwei Amulette in Paris (Νr. 261, 262) tragen die Rückseiteninschrift "ἐργάζομαι καὶ oὐ πονῶ", "ich arbeite und habe keine Schmerzen". Meist steht auf der Rückseite das hier zu ergänzende ἰσχίων "für die Hüften"229. Bonner vermutete, daß der Typus von dem Bild des Schnitters abgeleitet ist, der als Personifikation des Sommers und der Getreideernte auf alexandrinischen Münzen des Antoninus Pius erscheint230. Das Motiv kann auch aus der glyptischen Tradition stammen, wo es schon früher belegt ist231.

229 Vgl. Bonner 71ff. Nr.115 - 125. Delatte - Derchain Nr. 261 - 269. Schwartz 188ff. Νr. 53 - 54. Neverov, a. O. (Anm. 190) 845 Nr. 39 Τaf. 174.
230 Bonner 74 Taf. 22,1. G. Dattari, Numi Augg. Alexandrini. Catalogo della collezione G. Dattari (1901) Nr. 2986 - 2989 Taf. 26. Geissen II Nr. 1417 (Jahr 5, 141/142 n. Chr.).
231 AGD I 3 Nr. 2221 (E. Brandt), 1. Jh. v. Chr. (2. Hälfte) u. dort erwähnter Abdruck aus Κyrene, Maddoli, ASAtene 41 - 42, 1963 - 1964, 39ff. Nr. 976 (vor 115 - 117, vgl. Salzmann, BJb 184, 1984, 144).
 
Last modified: 2013-06-17 12:47:28
Link: cbd.mfab.hu/pandecta/2207

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