Opferszene — Huldigungsszene?
9793. — Lagenachat (Onyx), drei Lagen: schwarz, blau, schwarz. Form 8. Etwa ein Drittel erhalten.
Slg. v. St.
2,48 x 1,2 x 0,51
Spätptolemäisch?
Vs.: Auf einem niedrigen Hocker sitzt mit erhobenen Händen eine wohl männliche Gestalt nach rechts. Sie trägt eine kurze Löckchenperücke und ist mit einer Art Cape (und Halsschmuck?) bekleidet, das um den sonst unbekleideten Oberkörper gelegt ist, darunter, offenbar über einem langen eng-anliegenden Gewand mit gemustertem Mittelstreifen, ein ebenfalls enganliegender Schurz, der bis zu den Knien reicht. Auf der flachen linken Hand hält der Mann ein kleines Spende(?)-Gefäß, die leicht gekrümmte Rechte ist zum Gebet erhoben (der erhobene Unterarm ist nicht deutlich abgesetzt.) — Der Hocker hat wohl die Form der alten niedrigen ägyptischen Hocker mit ganz kurzer Rückenlehne, an dessen Seitenwand unten noch eine nach rechts am Boden hockende Figur (Tier?) eingetragen ist. Vor der sitzenden Gestalt steht auf einem Gestell oder Tisch, dessen überstehender Rand gerade noch zu erkennen ist, offenbar ein Gefäß mit breiter Schulter, engem Hals und hohem, oben zum Lippenrand hin umbiegendem Henkel. Der Gefäßkörper ist mit schrägen Riefen verziert. Darüber, am oberen Bildrand, ist ein Flügel zu sehen, der wohl zu einer geflügelten Sonne gehört. — Die gewählte Schnittechnik (relief en creux) entspricht der von Kat.
Nr. 2 /CBd-1978/ und wurde sicher als typisch ägyptisch empfunden. Die Arbeit selbst ist äußerst sorgfältig, allerdings sind das Gesicht und die Hände nicht weiter ausgearbeitet.
Rs.: Zu erkennen ist noch ein flüchtig skizzierter Pfeiler mit eingekritzelten meist unverständlichen Buchstaben. Ob hier ein `Obelisk' oder ein 'Nilometer' gemeint ist, könnte höchstens aus der gesamten Szene hervorgehen. Die Reste des Gegenstandes in der Mitte lassen sich aber nicht bestimmen. Später als Vs.
Publ.: Toelken S. 8 Nr. 2. Ausf. Verz. S.377.
Lit.: Zu dem 'Obelisken' s. Kat.
Nr. 112 /CBd-2085/ (dort die Lit.). — Das Gefäß auf dem Gestell ist vielleicht verwandt mit Fayenceamphoren, wie sie zuletzt von G. Grimm, Misc. Wilbouriana I (1972) 71ff. zusammengestellt wurden. Sie sind in spätptolemäischer, aber auch noch in hadrianischer Zeit anzutreffen.