9788. — Türkis, mit brauner Maserung. Form 8. Gut erhalten. In moderner Goldfassung.
Sig. v. St.
1,25 x 1,15 (si.O.) x 0,25
Spätptolemäisch
Der Horusfalke steht nach links auf einem profilierten (Hohlkehle mit Rundstab) Podest (Grab? — Erman). Außer der Doppelkrone mit dem sog. Draht trägt er als Attribute die Geißel und den Krummstab, die beide auf die Beziehung des Horus zum Osiriskreis deuten: Er ist der Sohn der Isis und des Osiris und somit auch sein Erbe. — Dem Falken gegenüber befindet sich eine männliche unbärtige, negroid wirkende Maske (? — Kopf?) mit etwas vorstehenden Augen, großer Nase und fleischigen, schweren Lippen. - Der Stein ist wie die ägyptischen und ägyptisierenden Skarabäen ziemlich flach geschnitten, und der Falke ägyptisch stilisiert (vgl. Kat. Nr. 2 /CBd-1978/); die Details sind sorgfältig herausgearbeitet.
Publ.: Toelken S. 33 Nr. 135. Ausf. Verz. S. 378. Pieper S. 140. Gröschel Nr. 68.
Lit.: Zum Horusfalken allg. s. Kat. Nr. 2 /CBd-1978/. Zu diesem Motiv s. die älteren Gemmen im Brit.Mus.: Walters Nr. 360. 362 (orientalisierend). Auf einer Porträtgemme in Berlin befindet sich auch eine kleine Maske: AGDS II Berlin Nr. 416 (50-40 v. Chr.). - Zur Doppelkrone: Der sog. Draht ist noch ungeklärt: Abd el Monem Joussef Abubakr, Untersuchungen über die ägyptischen Kronen (1937) 50f. Zur Verwendung von Türkis: Antje Krug, Muse. Ann. of the Mus. of Art and Archaeology. Univ. of Missouri, Columbia, 14, 1980, 36ff. R. Winkes, AA 1982, 137 u. Anm. 43.