The CBd
Michel, BM on CBd-499

S. Michel, Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, 2001, 65, no. 99.


Hämatit, poliert. Kreisförmig, beiderseits flach, Rand unregelmäßig gerade, Kanten abgerundet. Kleine Absplisse links und rechts auf der Vs. Längs durchbohrt, drehbares Amulett an antikem Eisenbügel.

2,2 x 0,7
3. Jh.n.Chr.
Gekauft von Jack Ogden (1986).
Brit. Mus. Inv. G 1986,5-1,118.

Vs.: Skarabäus in Aufsicht mit geöffneten Flügeln senkrecht nach oben. Flügel und Elytren des Tieres sind flüchtig mit schrägen bzw. senkrechten Linien gestrichelt, der Thorax durch eine Waagerechte abgesetzt und glatt. Vier Beine sind angegeben, vorn zwei geknickt nach oben ragend, hinten zwei nach unten weisende.

Rs.: Inschrift in einer Reihe:
ΦΡΗΘ
„Sonne”
Das Wort ΦΡΗ, die Sonne, ist eine Bezeichnung für den Sonnengott, hier als Morgensonne in Form des Skarabäus (Chepre) visualisiert. Die Endung auf Theta ist bei magischen Namen geläufig.

Nach einem Text der magischen Papyri soll „eine Sonne” in Form eines Skarabäus in Stein geschnitten werden, auch hat den magischen Texten zufolge der Sonnengott in der 4. Tagesstunde die Morphologie des Skarabäus. Vom Skarabäus glaubte man, er entstehe wie der Sonnengott aus sich selbst, so daß er als Symbol der Ewigkeit schlechthin galt. Auch die hieroglyphische Schreibung enthält diesen Gedanken: hρr bedeutet „werden, entstehen”. Der Skarabäus stellte daher als Amulett und Talisman - neben dem mit dem Mondzyklus verbundenen Udschat-Auge - das ägyptische Regenerationssymbol par excellence dar.

Einfache und flüchtige Arbeit, das Schema etwas ungenau und ohne Detailangabe im Flachschnitt zitierend.

Lit.: Zum Skarabäus als Erscheinungsform der Sonne: ΒETΖ/ PRΕISENDANΖ PGM IV 1660, ΧII 275ff. - Zum Skarabäus allg.: ΗOPFNER, TIERKULT 158ff.; WORTMANN, NILFLUT 74; Ε. BRUNNER-TRAUT, Der Skarabäus, in: Gelebte Mythen, Beiträge zum altägyptischen Mythos 2(1981) 7ff.; BETΖ 338 (Scarab). -Ζur Biologie des Skarabäus: S.I. BISHARA, in: W.A. Ward, Studies an Scarab Seals I (1978) 87ff.; B. ΗEIΝRICH/G.A. ΒARTHOLOMEW, The Ecology of the African Dung Beetle, in: Scientific American 241/5, Νov. 1979, 118ff., 126; Υ. CAMΒEFORT, Le scarabée dans l'Égypte ancienne, in: RΗistRel 204, 1987, 3-46.

Vgl.: Zum Motiv: Chalcedon BONNER 294 Taf. 12, 250 /CBd-1429/; Chalcedon DELATTE-DERCHAIN 163 Νr. 212; Bandachat PHILIPP, BERLIN 45 Taf. 9, 36 /CBd-2012/; ferner Unident., schwarz I. BILKEI, Die griechischen Inschriften des römischen Ungarns, Alba Regia 7, 1979, 31 Νr. 23 Taf. 2,l; Lapislazuli SKOLUDA 94; hier 100 /CBd-500/(Vgl.).
Last modified: 2015-08-27 15:27:04
Link: cbd.mfab.hu/pandecta/228

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