The CBd
Philipp, Mira et Magica on CBd-206
Stehende Demeter
9783. — Nilkiesel. Form 8. Rechter oberer Rand bestoßen.
AKB
1,6x 1,3x 0,35
1. Jh. n. Chr.
Vs.: Gerade, ohne auszuschreiten, steht Demeter mit leichter Dreiviertelwendung nach links (Kopf ganz im Profil) auf kurzer Grundlinie. Der Mantel ist eng um den ganzen Körper geschlungen oder besser gespannt und über den Kopf gezogen. Darüber trägt sie einen Polos. Die rechte Hand hält eine Ähre, mit der linken umfaßt sie wie ein Szepter eine stark stilisierte Fackel. Die auch in klassischer Zeit bekannten Attribute Ähre und Polos auf dem Kopf kommen in der Kleinkunst und auf den Münzen Alexandriens besonders häufig vor, wo Demeter offenbar schon früh kultische Ehren genoß. Auffällig ist das Fehlen des sonst auf dem Boden neben der Göttin stehenden wichtigen Kalathos. — Streng hieratische, archaisierende Haltung. Der Kopf ist groß und schwer; Auge, Nase, Kinn mit einzelnen Schnitten angegeben. Linearer Stil. Scharfer Schnitt.
Rs.:
CAPOΥ
XONNW
“Reinige (beide) Becher!” ? Vielleicht ein Bezug auf den eleusinischen Kult? R. Merkelbach weist auf Σάρουσις in PGM IV 1709 hin. Offenbar aus Sar(apis) Ousi(ri)s.
Publ.: Toelken S. 16 Nr. 32 (Isis). Pieper 141. Taf. 22.
Lit.: Zu Demeter allg.: Weber 177f. Deubner 40ff. Fraser 198ff. — Zum Motiv: Brit. Mus. Cat. Alexandria Nr. 576 Taf. 2 (traj.). Nr. 806 Taf. 22 (hadrian.) — aber weniger strenge Wiedergabe. In ähnlicher Haltung, mit Szepter und Waage, findet sich Aequitas seit Kaiser Galba (68/69 n. Chr.) auf den Münzen (vgl. dazu AGWien I Nr. 459). — Zum Motiv auf Gemmen: AGDS I 3 München Nr. 2500. AGDS ΙΙΙ Kassel Nr. 50. AGDS IV Hannover Nr. 916. Sena Chiesa, Aquileia 234f. Taf. 29 Nr. 570/1. Unter den Terrakotten vgl. Weber Nr. 299 ff. (= Philipp Nr. 17 /CBd-1993/). — Zum Kalathos: J. Vogt, Die alexandrinischen Münzen (1924) Ι, 79ff.
 
Last modified: 2015-06-22 12:13:35
Link: cbd.mfab.hu/pandecta/2287

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