9784. — Karneol, braunorange, wolkig, poliert. Form 6. Oberseite nur wenig konvex, an drei Stellen bestoßen.
Slg. v. St.
1,3 x 1,0 x 0,3
Mitte 2. Jh. n. Chr.
Die kleine, mit kurzen scharfen Schnitten gearbeitete Sarapisbüste schwebt über einem mit ausgebreiteten Schwingen frontal aufsteigenden Adler. Dieses Motiv des zum Firmament emporgetragenen Kosmokrators, das letztlich vielleicht kleinasiatisch-syrischen Ursprungs ist, fand in Alexandria wohl um die Mitte des 2. Jhs. n. Chr. Aufnahme. — Schneide- und Flachperlzeiger. Einfache, routinierte Arbeit.
Publ. :Toelken S. 19 Nr. 60. Ausf. Verz. S. 377.
Lit.: Zum Motiv, das besonders in der Kleinkunst und auf Reliefs erscheint: Hornbostel 220f. Auf Münzen von 123/4 bis 160/1 n. Chr. (S. 223). Diese Kombination (Sarapis im Profil, Adler frontal, ohne direkte Verbindung zwischen beiden) auf Gemmen östlicher Provenienz besonders häufig (Hornbostel 222 u. Anm. 1, dort die Beispiele). Weitere Beispiele: J. H. Middleton, The Engraved Gems of Classical Times (1891) Nr. 105 Taf. II. Henig, Lewis Coll. Nr. 120. Sena Chiesa, Aquileia Nr. 40. B. Y. Berry, Α Selection of Ancient Gems from the Coll. of B. Y. Berry (1965) Nr. 47. AGDS I 3 München Nr. 2671-2673. AGWien II Nr. 1247. Vgl. auch zu Kat. Nr. 58 /CBd-2034/. — Zu Terrakotten: z.B. Weber Nr. 14.