Sarapisbüste im Tierkreis
9785. — Heliotrop. Wohl Form 8. Keine Beschädigungen. Moderne Goldfassung. Slg. v. St.
1,6 x 1,25 x 0,35
Mitte 2. Jh. n. Chr.
Die kleine nach links blickende Büste des Sarapis, mit Kalathos und Strahlenkranz, ist rings umgeben von einem sehr flüchtig angedeuteten Zodiakos, der links oben über dem Kopf des Sarapis beginnt und im Uhrzeigersinn verläuft, d. h. vor Sarapis erscheinen Wassermann und die Fische. Es sind keineswegs alle Figuren eindeutig, und einige können nur durch den kanonischen Ablauf des Zodiakos bestimmt werden. Dieses Motiv — Sarapis im Tierkreis — ist auch auf Münzen unter Antoninus Pius häufig. Der Anlaß für ihre Prägung war wohl das Ende des Sothisjahres am 20. 7. 139 n. Chr. Vielleicht bildete z. B. ein jetzt verlorenes Gemälde die Vorlage. — Sarapis erscheint hier als Kosmokrator und mit Strahlenkranz, der seine Verbindung mit Helios unterstreicht, der selbst ja auch häufig im Tierkreis dargestellt wird. — Flüchtig und flach geschnitten.
Publ.: Toelken S. 19 Nr. 59. Ausf. Verz. S. 377.
Lit.: Allg. vgl. H. Gundel, RE X A 1972, Sp. 462ff. v. Zodiakos. Beispiele Sp. 668 Nr. 186; Sp. 669 Nr. 187; Sp. 673f. Nr. 201; Sρ. 677f. Nr. 217/8; Sp. 701f.: Dem Ablauf des Zodiakos nach rechts oder nach links scheint keine Bedeutung zuzukommen; die Unterteilung mit kleinen Stegen kommt erst in der Kaiserzeit auf. — Zum Thema vgl. auch Hornbostel 147 u. Anm. 1, Abb. 78. 79. 80. — Weitere Beispiele auf Gemmen: AGDS I 3 München Nr. 2664. Walters Nr. 1668. Richter, Engraved Gems Nr. 202. Sena Chiesa, Aquileia Nr. 1501. Maaskant-Kleibrink Nr. 736. — Zu Sarapis und Helios: K. Schauenburg, Helios (1955) 27 u. Anm. 219 (m. Beispielen): Sol im Zodiakos; vgl. auch Gundel a.O. Sρ. 675f.