The CBd
Philipp, Mira et Magica on CBd-2037
Isis mit Apisstier und Ptah
9820. — Plasma. Form 8. Gut erhalten.
Slg. v. St.
1,8 x 1,4 x 0,3
1. Jh. n. Chr.
Vs.: Isis sitzt in steifer Haltung auf ihrem hochlehnigen Thron mit gedrechselten Beinen. Sie ist nach rechts gewendet, wobei der Oberkörper fast ganz frontal herausgedreht ist. Ihr Kopfputz sind Kuhgehörn und Sonnenscheibe auf dem seitlich eingerollten und im Nacken zusammengenommenen Haar, von dem eine Lockensträhne auf die Schulter fällt. Der hochgegürtete, ärmellose Chiton ist in wenigen harten Falten angegeben, ebenso der um den Unterkörper geschlungene Mantel. Vor ihr steht der Apisstier, dem sie mit der Linken zwischen die Hörner greift und dem sie die linke Brust reicht, ein nicht sehr häufig dargestelltes, im Ägyptischen aber bekanntes Motiv. Apis konnte als Sohn der Isis verstanden werden.
Rs.: Im kurzen, eng sich um den Körper spannenden Gewand steht eine männliche Gestalt auf kleiner Segmentlinie. Der Kopf erscheint im rechten Profil, der Körper ist frontal gegeben. Rechtes Spielbein bzw. linkes Standbein sind deutlich unterschieden. Mit der Rechten stützt er sich auf ein Szepter, im linken, in die Hüfte eingestützten Arm steckt eine lange Zange, und auf dem Kopf trägt er über einer eng anliegenden Kappe wohl die Sonnenscheibe. Die Zange deutet den Handwerkergott Ptah (Hephaistos) an, das Szepter, auf das er sich wie Zeus stützt, seine allwaltende Bedeutung und die Sonnenscheibe seine Verbindung als Vater des Re zur Sonne. Die Darstellung auf der Vorderseite weist wohl auf seine vielfältigen Beziehungen zu Hathor-Isis sowie Osiris und auch zu Apis, der zum Ba des Ptah wurde. — Auf beiden Seiten weite, flache Kehlungen für die Figuren; rasche, schematisierende, z. T. lange Schnitte für die Details.
Publ.: Toelken S. 17 Ir. 42. Ausf. Verz. S. 378. Weber 39 Abb. 15.
Lit.: Zu Isis und Apis: Weber 39, Anm. 42. Tran Tam Tinh, Isis lactans 27ff. mit Verweis auf die Darstellung in der Villa dei Misteri (eine Paniska säugt einen Ziegenbock: O. Brendel, JdI 81, 1966, 214f. u. Anm. 13); bei Tran Tam Tinh zwei weitere Beispiele; vgl. außerdem eine Terrakotte: Maria Mogensen, La glyptothèque Ny Carlsberg, La coll. égypt. (1930) Nr. 204 Taf. 36. — Zu Ptah: Diese Interpretation schon bei Weber 77 Anm. 208 (Abb. 55) angedeutet. Bonnet s.v. Ptah. Vgl. auch hier Kat. Nr. 80 /CBd-2056/. Nach Weber trägt Ptah in beiden Fällen die für ihn typische Kappe, die Weber auch an den Pilos des Hephaistos denken läßt. Auf den von ihm zitierten Münzen (Dattari Nr. 1445. 1448) ist ebenfalls diese Kappe mit einem Diskus darauf zu erkennen. — Kat. Nr. 61 und 80 /CBd-2056/ vielleicht aus derselben Werkstatt? Das Gesicht bei Kat. Nr. 80 /CBd-2056/ allerdings wesentlich feiner.
 
Last modified: 2015-07-01 14:45:36
Link: cbd.mfab.hu/pandecta/2303

Related objects: 2 item(s)