The CBd
Philipp, Mira et Magica on CBd-2041
Stehende Isis mit Sistrum und Situla
9777. — Jaspis, orangefarben. Form 8. Oben und am linken Rand ausgebrochen.
Vom Antiquarium übernommen.
1,25 x 1 x 1,3
1. Jh. v./1. Jh. n. Chr.
Sehr häufig wird die stehende Isis mit verschiedenen Attributen dargestellt, vor allem mit den ihr eigenen Kultgeräten, dem Sistrum (vgl. zu Kat. Nr. 8 /CBd-1984/; hier das Bügelsistrum mit einfachem Griff) und der Situla (Gefäß zum Schöpfen des Nilwassers). — Auf dieser Gemme ist sie mit einem dünnen, weich fließenden Chiton und einem Mantel bekleidet, dessen Drapierung, offenbar nur um die Hüften, nicht ganz verständlich ist und dessen einer Zipfel von der rechten Schulter herabhängt. Die schlanke, hohe Gestalt steht (auf kurzer Segmentlinie) in etwas gezierter Haltung und engem Stand, leicht in Dreiviertelansicht gewendet (Kopf ganz im Profil) und mit locker zur Seite gestelltem rechten Spielbein. In der ausgestreckten Linken hält sie das Sistrum, mit der Rechten die Situla. Die Haare sind seitlich eingerollt, der Kopfputz ist nicht zu bestimmen. — Leichte, feine Arbeit, nur der Kopf ist relativ zu groß und das Gesicht mit etwas groben Schnitten gearbeitet. Höfischer Klassizismus. Da Isis das Sistrum meist in der Rechten hält, gibt der Abdruck wohl die richtige Ansicht.
Lit.: Zum Motiv: AGDS I 3 München Nr. 2662. AGDS IIΙ Braunschweig Nr. 77. AGDS IV Hannover Nr. 1698. Richter, Gems Metr.Mus. Taf. 48 Nr. 376. Tonsiegel aus Paphos: K. Nicolaou, Fs. Vermaseren II (1978) Taf. 177 Nr. 3 (“ptolemäisch”) S. 851. Henig, Lewis Coll. Nr. 112. — Zum Stil: AGWien I Nr. 295. 427. Eine ähnliche Haltung der Arme und Führung des Gewandes, wenn auch in spröderer Weise, zeigt auch die Pariser Gemme Delatte-Derchain Nr. 111 (zu deren Echtheit s. dort S. 83). Delatte-Derchain zufolge handelt es sich nicht um Isis selbst, sondern um deren Priesterin.
 
Last modified: 2015-07-02 11:08:09
Link: cbd.mfab.hu/pandecta/2307

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