Mit leicht S-förmig geschwungener, etwas gedrungener Gestalt steht Isis frontal auf kurzer Grundlinie (Kopf nach rechts im Profil). Ihr ärmelloser Chiton ist mit einigen kurzen Linien charakterisiert (Säume angegeben), der schwere Mantel in dicken Falten um den Unterkörper geschlungen, sein langer Zipfel hängt über dem rechten Arm. Die eingerollten Haare mit losgelöster Locke und der Kopfputz (Kuhgchörn mit Sonnenscheibe und Federn) sind in einfacher Modellierung angegeben. Mit angewinkeltem linken Arm hält Isis das Sistrum, mit der Rechten trägt sie "außer der Situla auf einer Paters(?) einen zusammengekauerten Bock mit vorn überhängendcn Läufen, der sich nach der Göttin umwendet. Die Griechen haben den Widder von Mendes mit einem Ziegenbock gleichgesetzt. Das heilige Tier von Mendes galt als Symbol der Fruchtbarkeit und ist Inkarnation des Osiris. Insofern erscheint eine Darstellung zusammen mit Isis verständlich. — Einfache, routinierte Arbeit. Im Abdruck wohl die richtige Ansicht (vgl. Kat. Nr. 65 /CBd-2041/).
Publ.: Toelken S. 16 Nr. 36.
Lit.: Zum Bock: Bonnet s.v. Widder, Ziege. Wortmann, Nilflut 74 Anm. 69. 70. — Zur Darstellung: In derselben Haltung trägt der Bonus Eventus ein Tier, vgl. Richter, Engraved Gems Nr. 238. — Zum Stil: AG Wien I Nr. 209-212.