The CBd
Philipp, Mira et Magica on CBd-2049
Isis Pharia
9827. — Karneol, honiggelb, helldurchscheinend. Form 6. Oberseite nur schwach konvex. Am rechten Rand bestoßen. Auf Oberseite Benutzungsspuren.
Slg. v. St.
1,4 x 1,0 x 0,31
1. Jh. n. Chr.
Auf kleiner Segmentlinie schreitet Isis weit nach links aus, mit im Rücken geblähtem Mantel, und hält mit beiden Händen ein volles Segel vor sich. Der Mantel ist in komplizierten Falten eng um den ganzen Körper geschlungen, darunter ist der faltenreiche lange Chiton zu sehen. Den Kopfputz bilden wohl das Kuhgehörn mit Sonnenscheibe und Federn. Isis ist hier als Isis Pharia, d.h. in ihrer Funktion als Göttin der Schiffahrt gezeigt (Pharos war eine kleine Insel vor Alexandria, auf der der berühmte Leuchtturm stand). Das Schema dieser Darstellung ist vor allem auf Münzen (meist auf einem Schiff) häufig wiederholt worden, dagegen ist die Darstellung auf einer Gemme selten. — Zügige Arbeit mit kräftigen Schnitten. Linearer Stil.
Publ.: Toelken S. 16 Nr. 38. Ausf. Verz. S. 377. Kat. 1967 Nr. 1051. Ph. Bruneau, BCH 98, 1974, 342 Abb. 7.
Lit.: Zu diesen Darstellungen zusammenfassend jetzt Bruneau s.o. 333ff., der die Möglichkeit eines großplastischen Vorbildes ausschließt. Vielleicht diente aber ein großes, offizielles Gemälde oder Relief als Vorbild. Erinnert sei an einen Glockenkrater des 4. Jhs. v. Chr. in Dresden, der Aphrodite in dieser Haltung mit einem geblähten Segel auf einer Muschel fahrend zeigt (Dresden Inv. Nr. 1517, JdI 13, 1898, AA 137). Entsprechend gibt es auch einige Erotendarstellungen (auch auf Gemmen, vgl. z.B. AGDS I 2 München Nr. 11631166). — Parallelen: Henig, Lewis Coll. Nr. 113. AGWien II Nr. 973: Isis ohne Segel neben dem Pharos. — Zu Isis-Pharia-Darstellungen auf Münzen vgl. ergänzend jetzt Geissen I. II passim.
 
Last modified: 2013-09-23 11:40:18
Link: cbd.mfab.hu/pandecta/2315

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