Isis und Sarapis stehen nach rechts gewendet nebeneinander (Grundlinie). Die Körper sind kaum aus der Frontalität gedreht, die Köpfe erscheinen im Profil. Isis hält in der gesenkten Rechten die Situla und in der vorgestreckten Linken das Sistrum. Sie ist mit einem hochgegürteten Ärmelchiton bekleidet, ein Mantel ist in einfachen Falten um die Beine geschlungen und über die rechte Schulter gezogen. Links von ihr steht Sarapis, die Rechte- auf ein Szepter gestützt, die Linke greift in den leeren Raum (an dieser Stelle ist gewöhnlich der Kerberos dargestellt). Sein kurzärmeliges Untergewand wird teilweise vom Mantel ganz verdeckt, der in schrägen Falten wie bei Isis über die rechte Schulter gezogen ist. Details sind einfach, z.T. schematisch (Gewandfalten des Sarapis) angedeutet wie auch die Gesichter, die seitlich eingerollten Haare, der Bart des Sarapis oder der Kopfputz (Kalathos bzw. Kuhgehörn mit Sonnenscheibe). — Der stehende Sarapis erscheint auf Münzen zuerst unter Vespasian und ist vielleicht eine Erfindung der Kleinkunst: Dann wäre auch diese Darstellung zusammen mit Isis frühestens erst seit der späten Ptolemäerzeit denkbar. — Gleichmäßige Schnitte. Der Abdruck gibt wohl die richtige Ansicht (vgl. Kat. Nr. 65 /CBd-2041/).
Publ.: Toelken S. 21 Nr. 75. Pieper 140. Weber 29 Nr. 6.
Lit.: Zum stehenden Sarapis: Th. Kraus, MDIK 19, 1963, 99 Anm. 1. Hornbostel 305f. 306: zusammen mit Isis auf Münzen wohl erst ab Trajan. — Parallele auf Gemme: O. J. Névérov in: M. M. Kobylina, Divinités orientales sur le littoral nord de la mer Noire (1976) 56 Taf. 48 Nr. 1a, b: aus den Grabungen von Pantikapaion. — Sarapis ohne Kerberos: Hornbostel 74 (vgl. hier Kat. Nr. 166 /CBd-2121/).