9830. — Glas, gelb. Form 8. Rand fast gerade. Oberseite abgerieben.
Slg. v. St.
1,9 x 1,4 x 0,31
(1./2. Jh. n. Chr.)
Isis und Sarapis sind nach rechts der frontal stehenden Hekate zugewandt, wobei Sarapis zwischen den beiden Göttinnen steht. Isis trägt in der Rechten die Situla, in der erhobenen Linken ein großes Sistrum. Sarapis hält sein Szepter mit der Linken, rechts von ihm steht (im Profil) der Kerberos. Die Frevel rächenden Attribute (Fackel, Dolch und Geißel) der dreiköpfigen Hekate, die auf jedem Kopf einen Polos trägt, sind kaum zu erkennen (zu Hekate vgl. Kat. Nr. 48ff. /CBd-2024/). Die bereits seit dem 5. Jh. v. Chr. sehr populäre Göttin des Zauberwesens wird in späterer Zeit vor allem in den Zauberpapyri angerufen. Ihren Beziehungen zur Unterwelt entsprechen diejenigen, die bei Sarapis durch den Kerberos angedeutet werden. Isis erhält chthonische Züge, wenn sie die Fackel der Hekate trägt (vgl. zu Isis-Thermouthis Kat. Nr. 74 /CBd-207/). — Zahlreiche Darstellungen der Kleinkunst zeigen Sarapis zusammen mit verschiedenen Göttinnen, ohne daß jeweils eine bestimmte Szene gemeint ist. Additiv werden die verschiedenen göttlichen Aspekte repräsentiert. Großplastische Vorbilder fehlen. — Einfache, etwas ungelenke Arbeit. — Wohl Wiederholung einer (abgenutzten?) antiken Vorlage aus dem 18. Jh. (vgl. zu Kat. Nr. 20 /CBd-1996/).
Publ.: Toelken S. 21f. Nr. 78. Ausf. Verz. S. 377.
Lit.: Zum Motiv im allg.: Bonnet s.v. Götterkreise. Th. Kraus, MDIK 19, 1963, 98f. 102f. (mit Hinweis auf den ägyptischen Hintergrund). A. M. El-Khachab in: Fs. Michałowski (1966) 111ff. Hornbostel 312. —Zu Hekate vgl. Th. Kraus, Hekate (1960). Hier Kat. Nr. 48ff. /CBd-2024/138 /CBd-221/.