Philipp, Mira et Magica, 68, no. 81.

Pantheos - Horus und Isis mit Anubis

9882. — Plasma. Form 8. Oberer Rand weggebrochen und auf Rs. unterer Rand stark bestoßen.

Slg. v. St.

1,61 x 1,3 x 0,35

1./2. Jh. n. Chr.

Vs.: In kurzem Schurz (Stoffmuster mit kurzen Linien angedeutet) und mit der Atefkrone (mit doppeltem Hörnerpaar) und dem Königstuch geschmückt steht Horos(?) als “Pantheos” frontal auf kurzer Grundlinie (Beine im Profil nach rechts). Mit ausgestreckten Armen hält er je ein Szepter, das in der Mitte mit einem Stern verziert ist und oben einen gezackten Abschluß hat. Über und unter den Armen erscheint je ein Paar Flügel. Flügel befinden sich auch an den Fußgelenken, während die Knie als Löwenköpfe(?) geformt sind. — Im Feld verteilte Charakteres. — Weniger flott gearbeitet als Rs.

Rs.: Von rechts eilt Isis wie eine Nike herbei, ohne auf den am Boden sitzenden Anubis (Seth — A. Erman) Bezug zu nehmen. In der hocherhobenen Rechten hält sie das Sistrum, in der Linken einen Heroldstab (? Fackel?). Der Mantel ist eng um den Körper geschlungen, ein Zipfel hängt über den rechten Arm. Der Chiton darunter bläht sich nach hinten. Anubis, mit einem kurzen Gewand bekleidet, sitzt am Boden und hält in der ausgestreckten Hand einen nicht zu bestimmenden Gegenstand: Buchstaben, das mißverstandene Lebenszeichen "anch” (“Henkelkreuz”), einen Schlüssel oder eine Lampe? Im Feld vor und hinter Isis Buchstaben oder Charakteres und Sterne. Die Szene ist nicht eindeutig zu verstehen; vielleicht zeigt sie, wie schon Toelken meinte, Isis bei der Suche nach dem toten Osiris, wobei ihr Anubis hilft (vgl. Kat. Nr. 82 /CBd-2017/). — Zügige Arbeit mit langen Schnitten. Rand stellenweise ganz fein gestrichelt.

Die “Buchstaben”

als ANOΥBHC zu lesen?

Publ.: Toelken S. 22 Nr, 79. Ausf. Verz. S. 379.

Lit.: Zum meist besköpfigen Pantheos vgl. Kat. Nr. 176ff. /CBd-2131/ — Zu Isis — Anubis vgl. Kat. Nr. 82 /CBd-2017/.