9826. — Karneol, hellorangefarben. Form 8. Rand unten bestoßen.
Slg. v. St.
1,15 x 1,0 x 0,25
2. Jh. n. Chr.
Isis und Hermanubis stehen einander zugewandt auf breiter Grundlinie (Köpfe im Profil, Körper frontal). Die Göttin hält in der Rechten die Situla und in der erhobenen Linken ein mächtiges Sistrum. Der Chiton unter dem schräg um den Unterkörper geschlungenen Mantel ist hochgegürtet. Über dem eingerollten Haar trägt sie ihren hier ebenfalls sehr großen Kopfputz (wohl wie üblich Kuhgehörn mit Diskus und Federn). — Links von ihr steht der schakalköpfige Anubis, der als Totengott dem Seelengeleiter Hermes entspricht und als Hermanubis dessen Kerykeion übernommen hat, das er hier im linken Arm trägt. In der Rechten hält er einen Palmzweig, das Symbol der Wiedergeburt und des ewigen Lebens (vgl. Kat. Nr. 31 /CBd-2007/. 67 /CBd-2043/). Wie Hermes ist Anubis mit einem kurzen Gewand bekleidet. — Anubis gehört eng zum Gefolge der Isis, hilft ihr bei der Suche nach dem toten Gatten Osiris (vgl. Kat. Nr. 81 /CBd-2057/) und tritt bei ihren Festen auf (vgl. Apuleius, Met. XI, 11,1). Als Totengott wird er in den Zauberpapyri häufig angerufen und erscheint auch auf zahlreichen Gemmen in verschiedenen Zusammenhängen (vgl. hier Kat. Nr. 138 /CBd-221/. 140ff /CBd-223/). — Einfache, etwas ungeschickte und summarische Arbeit. Linearer Stil. Die richtige Ansicht wohl im Abdruck (vgl. Kat. Nr. 65 /CBd-2041/).
Publ.: Toelken, S. 17 Nr. 44. Ausf. Verz. S. 378.
Lit.: Allg. zu Anubis: Bonner, Amulets passim und Bonnet s.v. Anubis, Hermanubis. J.-Cl. Grenier, Anubis alexandrin et romain (1977). LΙMC s.v. (J. Leclant). Wortmann, Nilflut 77f. — Zum Palmzweig: ibid. 105. — Zum Kerykeion: ibid. 100. — Gemmen: Bonner, Amulets Nr. 24 /CBd-1028/. Walters, Nr. 1798 (beide stehen nach rechts hintereinander; wesentlich bessere Arbeit als bei Kat. Nr. 82 /CBd-2017/). O. J. Névéroν, Fs. Vermaseren (1978) II 839f. Taf. 170 Nr. 17.