The CBd
Philipp, Mira et Magica on CBd-2061
Harpokratesbüste
9764. — Lagenachat (Nicolo), zwei Lagen: hellblau, schwarz-braun. Form 8. Keine Beschädigung. Moderne Goldfassung.
Slg. v. St.
1,2 x 1,0
Mitte 2. Jh. n. Chr.
Der Kopf des Harpokrates erscheint in Dreiviertelansicht über ziemlich großem, frontal gezeigtem Büstenausschnitt. Im Original ist wieder die linke Hand an den Mund geführt (s.o. Kat. Nr. 85 /CBd-2059/), um das Handgelenk schlingt sich ein spiralförmiger Armreif. Hinter dem Ohr trägt er wie ein dünnes Zöpfchen die “Jugendlocke”, auf dem sonst kahlen Kopf die winzigen Kronen von Unter- und Oberägypten. Auf der Brust hängt an einer breiten netzförmigen Kette als Amulett die Sonnenscheibe mit doppelter Uräusschlange, die ebenfalls als Zeichen für Ober- und Unterägypten gilt. — Elegante Arbeit; weite, tief gewölbte Flächen und minuziöse Details. Rund- und Flachperlzeiger.
Publ.: J. J. Winckelmann, Kleine Schriften (ed. Rehm-Sichtermann, 1968) 166 (“Nachrichten von dem Stoßischen Museum”). Toelken S. 23 Nr. 84. Ausf. Verz. S. 378. Weber 57 Abb. 28. Kat. 1967 Nr. 1053. Gröschel Nr. 73.
Lit.: Zur “Jugendlocke”: Victorine v. Gonzenbach, Untersuchungen zu den Knabenweihen im Isiskult der römischen Kaiserzeit (1957). — Stilistische Vorlage bilden sicher späthellenistische Erosdarstellungen (vgl. Hanna Philipp, AM 94, 1979, Anm. 94 auf S. 154f.). Wegen des großen Büstenausschnittes und einer gewissen — antoninischen — Schönlinigkeit ist diese Darstellung wohl in die Mitte des 2. Jhs. n. Chr. zu datieren.
 
Last modified: 2015-07-03 12:50:35
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