Vs.: Vgl. Kat. Nr. 94 /CBd-2068/-97 /CBd-2071/. Die linke Hand ist zum Mund geführt. Auf dem Kopf wohl die Strahlenkrone. Flüchtige, formelhafte Darstellung.
Inschrift:
ΛW
ΛΒΡΛ
CΛΞ
Iao-Abraxas-Formel
Rs.:
OCIPC
ΜΗΝΗ
ΦPH I
“Οσιρις — Μηνη — Φpη”
Das “Ι” leitet über zur Iao-Formel auf der Vs. Dieses “Ι” und die Inschrift auf der Vs. erst später zugefügt? Vgl. “Ρ” auf beiden Seiten.
Publ.: Toelken S. 448 Nr. 93. Ausf. Verz. S. 379.
Lit.: Vgl. zu Kat. Nr. 85ff. /CBd-2059/ — Zur Abraxas-Iao-Formel (wie bei Kat. Nr. 96 /CBd-2070/) s. S. 22. Μηνη bedeutet entweder griechisch “Mond" und meint die in Zaubertexten angerufene, vielgestaltige und vielnamige Göttin Mene (PGM Index S. 226c) oder bezieht sich auf Min. Vielleicht ist auch an die sethianischen Verfluchungstafeln in Rom zu denken: Οὔσιρι, Ἄπι, Μνεῦ, Φρῆ (R. Wünsch, Sethian. Verfluchungstafeln aus Rom [1898] 82f.), wobei Ἄπι und Μνεῦ Namen der beiden heiligen Stiere des Osiris sind (zu den Namensverbindungen vgl. auch PGM Index S. 228). Der Name Osiris erscheint fast immer in veränderter Form — vielleicht bestand ein Tabu, den Namen auszusprechen. Vgl. hierzu Herodot II, 170 und Delatte-Derchain 77; s. auch M. Siebourg, BJb 103, 1898, 148.