Osiris-Mumie
11937. — Heliotrop. Form 8. Gut erhalten, allerdings Oberfläche leicht beschädigt. In moderner Goldfassung.
1894 vom Antiquarium übernommen.
1,5 x 1,2 x 0,21
2./3. Jh. n. Chr.
Vs.: Die kreuzweise, auch am ganzen Kopf bandagierte Mumie ist liegend mit dem Blick nach links, nach Osten, dargestellt (vgl. Kat.
Nr. 107ff. /CBd-2081/). Eine Schlange, deren Schwanz unter den Füßen der Mumie genau zu erkennen ist, schlingt sich eng um die ganze Gestalt und erscheint über deren Kopf mit geöffnetem Maul. — Ungelenke Darstellung. Kurze Schnitte auf gerundeter Grundfläche.
Charakteres (mit hängendem Halbmond) und Inschrift:
CEMECIΛAM
“Ewige Sonne” (vgl. Kat.
Nr. 92 /CBd-2066/).
Rs.:
ΥIEITX
AΜΝ
Publ.: Ausf. Verz. S. 379.
Lit.: Die gleiche Darstellungsweise: Delatte-Derchain Nr. 90 mit Halbmond und Stern vor der Mumie (Rs.: Anguipes, Inschrift, u. a. σεμεσιλαμψ); vgl. auch Nr. 91. 172. Henig, Lewis Coll. Nr. 243 /CBd-143/ (auf dem Kopf eine Schlange). — Zur Interpretation: Delatte-Derchain 73ff.: Verweis auf schlangenumwundene Bronzestatuette vom syrischen Heiligtum auf dem Ianiculus in Rom: syrisch-iranisch beeinflußte Darstellung der Kräfte des Universums, die der Vernichtung entgehen. R. Wünsch, Sethianische Verfluchungstafeln aus Rom (1890) 16. 20. 45. 100ff.: Auch hier Darstellungen von schlangenumwundenen Mumien. K. Parlasca, Rez. von Delatte-Derchain in: Bibl.Orient. 23, 1966, 283. — Xαμν vielleicht mit χαμνευς (s. PGM XXXVI, 352) zu verbinden.