10233. — Chalcedon, kräftig bräunlich, nur gegen direktes Licht durchscheinend. Form 1. Unterer Rand stark bestoßen. Vorbesitzer E. Grün.
3,0 x 2,5 x 1,3
3. Jh. n. Chr.
Vs.: Über dem rechten Arm hängt offenbar der Zipfel eines Mantels. Armhalterung im Schild als ein großes Band angegeben. — Simple, großzügige Darstellung.
Unter der Figur: IΑW
Rs.: Ein liegender Halbmond und sieben Sterne in symmetrischer Verteilung auf der Bildfläche. Darüber leicht außermittig und ohne Bezug zu den Sternen und dem Mond eine nach links sitzende kleine männliche Figur, auf einem niedrigen Hocker. Sie ist nur mit einem Mantel bekleidet, der um das rechte Bein geschlungen ist und über den linken Arm hängt. Dieser Arm stützt sich auf ein langes Szepter, während die ausgestreckte Rechte einen Skorpion am Schwanz hält. Ist hier Sarapis gemeint wie auf zwei Gemmen in Köln und in Amsterdam? Hinweis auf das Tierkreiszeichen Skorpion oder als Schutz vor Skorpionstichen? — Diese Figur von anderer Hand gearbeitet und offenbar älter als die Darstellung auf der Vs. Wohl antike Weiterverwendung eines nicht fertiggearbeiteten Steines, der ursprünglich mehrere kleine Figuren tragen sollte, vielleicht in verschiedenen Registern (vgl. hier zu Kat. Nr. 31 /CBd-2007/).
Lit.: Vgl. zu Kat. Nr. 158ff. /CBd-2113/ — Zu den Sternen und dem Halbmond: Kat. Nr. 165 /CBd-2120/. — Zum Skorpion: Kat. Nr. 122 /CBd-2095/ — Vielleicht auf Rs. ursprünglich kleinteilige Darstellung geplant wie bei O. J. Névérov, Fs. Vermaseren II (1978) 842 Nr. 29a Taf. 172 (in der Ukraine gefunden); ibid. Taf. 169 Nr. 13: Vierflügeliger Ibis hält Skorpion am Schwanz wie hier. Gemme in Köln: Antje Krug, BerRGK 61, 1980, 249f. Nr. 448, dazu enge Parallele in Amsterdam: P. J. Sijpesteijn, BABesch 45, 1970, 175f. Hornbostel 74.