The CBd
Philipp, Mira et Magica on CBd-2152
Krugbild der Isis
9791. — Karneol. Wohl Form 2. Gut erhalten. Moderne Goldfassung.
Slg. v. St.
1,05 x 0,9 x 0,3 (si.O.)
Spätestens 18. Jh.
Dargestellt ist eine Kanoposfigur (vgl. Kat. Nr. 10f. /CBd-1986/), nach links blickend mit frontal dargestellter Atefkrone, die für Isis ganz ungewöhnlich und zudem nicht genau ausgeführt ist und deren Widderhörner in manierierter Weise übertrieben lang sind. Darunter trägt Isis wohl die lange Geierhaube mit einer winzigen Uräusschlange über der niedrigen Stirn. Das Gesicht ist sehr detailliert ausgeführt mit großer Wangenfläche, großem Auge unter der breiten Augenbraue, langer Nase und kurzer Mundpartie über einem ziemlich langen, eng an den Hals gedrückten Kinn. Das eigentliche Kanoposgefäß ist nicht sehr groß und in gezierter Weise von einem vorne geknoteten (?), die “Schulter” freilassenden Gewand umhüllt — “Fransenmantel” der Isis, der wie eine Nebris wirkt? Der sonst relativ kleine Wulst (Kissen) oder Standring wirkt hier wie ein umgestülpter Rand oder Blattkranz, der den Durchmesser des “Gefäßes” weit überschreitet.
Ein Kanopos im Lotosblumenkelch ist nach den freundlichen Auskünften von H. Jucker und H. Schlögl, der auf die vier Horussöhne verweist, die sowohl auf der geöffneten Lotosblüte wie auch als Schutzgötter der Kanopen dargestellt werden können, nicht undenkbar, aber so gut wie gar nicht belegt. Dies würde sogar eher für den antiken Ursprung des Stückes sprechen, wenn nicht der “Blätterkelch” so undeutlich dargestellt wäre und nicht die erwähnten Details wie Atefkrone, Gesichtsproportionen, Größe des Kannpos und Art der Gewanddarstellung an eine neuzeitliche Arbeit denken ließen, zumal Krugbilder mit Osiris das übliche Motiv sind (vgl. Kat. Nr. 10 /CBd-1986/-12 /CBd-1988/).
Publ.: Toelken S. 30 Nr. 119.
 
Last modified: 2015-08-05 12:20:38
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