The CBd
Philipp, Mira et Magica on CBd-2155
Harpokrates - Osiris?
9798. — Karneol. Form 8. Gut erhalten.
Slg. v. St.
1,4 x 1,15 x 0,2
Spätestens 18. Jh.
Das Gesicht des Mannes ist grob und schwer. Unter der niedrigen Stirn reicht die Augenbraue, breit angegeben, von der Nase fast bis zu dem kleinen, hochsitzenden Ohr. Die Nase ist im Vergleich zu dem großen, vorne liegenden Auge und den breiten, dicken Lippen kurz und scharf. Schwere, hängende Backen- und Kinnpartie. Der nach rechts blickende Kopf sitzt rechtwinklig auf der frontal dargestellten Büste, die offenbar einen Schmuckkragen aus drei Perlschnüren trägt. Waagerechte Schultern, ovaler Büstenausschnitt. Auf dem Kopf trägt er eine relativ niedrige Doppelkrone (mit mißverstandenem `Draht'? Vgl. Kat. Nr. 4 /CBd-1980/.). Die ungewöhnliche Verbindung der nicht korrekt dargestellten Doppelkrone (die Krone Unterägyptens ist zu niedrig) mit einer gestreiften Perücke, die, perspektivisch verzeichnet, in einen dünnen Zipfel ausläuft, läßt an eine neuzeitliche Arbeit denken. Dagegen könnte die Inschrift ΠPI sprechen, die als (achmimische) Form des sonst häufigen “Φρη” = “Sonne” verstanden werden könnte und die bei einem neuzeitlichen Gemmenschneider ungewöhnliche Sprachkenntnisse oder zumindest eine ungewöhnliche Vorlage voraussetzen würde. Vermutlich handelt es sich aber um eine zufällige Buchstabenkombination.
Publ.: Toelken S. 30 Nr. 124. Ausf. Verz. S. 379.
Lit.: Zur ΠPI : W. Spiegelberg, Koptisches Handwörterbuch (1921) 90 (v. Π-). 99 (v. PE-).
 
Last modified: 2015-07-23 10:43:05
Link: cbd.mfab.hu/pandecta/2483

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