The CBd
Zwierlein-Diehl, AGWien III on CBd-2190
Inv. IX B 1258. Heliotrop. Form 8. Eine Fehlstelle auf Seite a oben. In moderner Goldfassung als Anhänger. 1657 im Besitz von Erzherzog Leopold Wilhelm nachweisbar. Schatzkammerinv. 1750, 83 Nr. 454. Beschr. 1816 II 413, 19. SK. 448 Nr. 1258.
4,20 x 3,40 (si.O.) x 0,65
Bild b 3,95 x 3,10
2. Jh. n. Chr.
Seite a: Sog. Pantheos mit zwei Flügelpaaren und Vogelschwanz. Kopf und Körper in Vorderansicht, die Beine im Profil. Der Kopf ist menschenähnlich. Von der Krone ist nur ein Hochoval erhalten. Der Gott hält in der Rechten einen hakenförmigen Gegenstand (Schlüssel? ), darunter ein Skarabäus. Die Linke hält einen Skorpion am Schwanz. Beiderseits je ein Szepter. Unter den Füßen des Gottes Ιαω in Uroboros:
 
Seite b: Sechszeilige Inschrift mit vier Erzengelnamen: Michael, Gabriel, Koustiel, Raphael:
 
Publ.: Macarius – Chifletius 74 Taf. 6, 24 /CBd-2911/ (im Besitz von Erzherzog Leopold Wilhelm), hier Abb. 1 (Der Pantheos nach dem Abguß gezeichnet). Erwähnt: Bonner 171 Anm. 24. Hier II zu Nr. 997.
Vgl.: Die Form der Buchstaben der sorgfältig geschriebenen Inschrift spricht für eine Datierung in das 2. Jh. n. Chr., vgl. das aus einem Depositum des 2. Jh. s n. Chr. stammende Amulett: Hesperia 7, 1938, 359 Abb. 49, dessen Vorderseite einen ähnlichen Stil zeigt.
Zu a: hier III Nr. 2216 /CBd-2461/, 2218 /CBd-2462/. Zum Skarabäus: Philipp Nr. 115 /CBd-2088/117 /CBd-2090/. Zum Attribut der Rechten: Der Schlüssel(?) ist charakteristisch für Matrix-Amulette, vgl. hier III Nr. 2259 /CBd-2503/2262 /CBd-2506/. Der Pantheos AGD. III Kassel Nr. 175a scheint einen ähnlichen Gegenstand zu halten. Zum Skorpion in der Linken: Bonner Nr. 253 /CBd-1431/(?), 378 /CBd-1529/. Neverov, Mag. 837 Nr. 13 Taf. 169 (in der Hand eines Ibisköpfigen). Beim Pantheos erscheint der Skorpion häufig im Uroboros, z. B. Philipp Nr. 176 /CBd-2131/, 177 /CBd-2132/.; auf der Brust: Sena Chiesa, Aquileia Nr. 1551a.
Zu b: Bonner 17of. »Koustiel« ist ungewöhnlich, Bonner weist auf eine Parallele im British Museum hin, hält aber eine Fehlschreibung für »Uriel« für möglich. Da das Wort auch auf dem vorliegenden, Bonner nur aus Macarius – Chifletius bekannten Stück deutlich geschrieben ist, muß Koustiel doch zu den magischen Erzengelnamen gerechnet werden. »Vgl. auch PGM. IV 86 ΚΟΥΡΗΑ, wo nun vermutlich auch ΚΟΥCΙΗΑ herzustellen ist.« (Merkelbach). Zwei und mehr Erzengelnamen: Delatte – Derchain Nr. 116, 142, 211, 350, 362, 481. Philipp Nr. 138 /CBd-221/.
 
Last modified: 2017-03-31 12:05:27
Link: cbd.mfab.hu/pandecta/2553

Related objects: 15 item(s)