Inv. IX 2000. Karneol, hell orangefarben, durchscheinend. Form 7. In moderner Goldfassung mit beweglichem Bügel. 1897 durch F. Kenner erworben.
1,80 x 1,18 (si.O.) x 0,34
Bild b 1,85 x 1,20 (si.O.)
2. Hälfte 2.–1. Hälfte 3. Jh. n. Chr.
Seite a: Sog. Pantheos, ithyphallisch, Kopf und Körper in Vorderansicht, die Beine im Profil. Auf dem Beskopf die Atefkrone. Zu Seiten des Kopfes sieben Striche (Andeutung von Tierköpfen). Der Gott hat zwei waagrecht abstehende Flügelpaare, einen Vogelschwanz. Zu beiden Seiten, hinter den Flügeln ein Uas-Szepter, nur eines davon wird sichtbar von der Linken gehalten, die Rechte hält eine Schlange(? ). Kurze Striche deuten Löwenmäuler an den Knien, Schakalköpfe als Füße an. Der Gott steht auf einem mit Schrägstrichen gefüllten Oval, Kartusche oder skizzierter Uroboros.
Seite b: zweizeilige Inschrift: ν υ ν ν α ε ι κ ω / κ ι κ ο κ ι
Zu b: Der Anfang der Inschrift enthält als verständliche Worte
νῦ
ν ἀ
εί. R. Merkelbachs Vorschlag: »Ob
νῦ
ν ἀ
εὶ
νεικῶ gedacht werden soll?«, also: »Jetzt (und) immer bin ich Sieger«, scheint mir bestechend; vgl. zu auf ähnliche Weise versteckten Worten:
Bonner 12. ΚWΚΙΚΟΚΙ läßt sich als eine der von
Bonner 191 sog. »babbling inscriptions« beschreiben; ΚΙΚΟΚΙ scheint nichts anderes als eine vokalisierte Form der drei Kappa der Kolikamulette zu sein, vgl.
Bonner 62ff.; hier III Nr.
2211 /CBd-2455/–
2214 /CBd-2458/.