The CBd
Michel, BM on CBd-559
S. Michel, Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, 2001, 103, no. 161.

Lapislazuli, matt. Hochoval, beiderseits flach, Rand nach hinten abgeschrägt, Kante abgerundet. Links unten entlang des Randes abgebrochen. Ringstein.

2,3 x 1,6 x 0,25
3. Jh.n.Chr.
Gekauft von Jack Ogden (1986).
Brit. Mus. Inv. G 1986,5-1,67.

Vs.: Pantheos auf einer Ouroboros-Kartusche nach rechts schreitend, der Körper in Vorderansicht, die Beine im Profil. An den Füßen und Knien Kerben und Verdickungen für Tierprotomen und Schakalschuhe. Durch x-förmige Kreuzlinien auf dem Oberkörper scheint Bekleidung angegeben zu sein. Von der Hüfte ausgehend, schräg nach links unten ins Bild, wahl ein buschiger Vogelschwanz, darunter ein gerippt gemusterter Krokodilschwanz. Der Pantheos hat vier Arme und νier Flügel. Die beiden Flügelpaare sind parallel übereinander angeordnet und ragen waagerecht hinter der Figur hervor. Fischgrätenähnlich angeordnete Kerben bezeichnen die Federn. Mit den waagerecht parallel zu den Flügeln ausgestreckten, sehr dünnen beiden oberen Armen trägt der Gott Zepter, die wie gedrechselt wirken, dreizackähnlich anmuten und mit Liniengewirr bekrönt sind - Schlangen und wohl Messer. Die beiden unteren dicken Arme hängen nur leicht angewinkelt herab, der rechte trägt in der nur als Kugel ausgeführten Hand ein großes, langschäftiges Flagellum, das hinter den Beinen waagerecht verläuft und dessen Riemen rechts im Bild herabhängen. Dem linken Arm ist ein Zepter gegeben, das wohl in einem Tierkopf endet. Das frontale Gesicht des Gottes ist bärtig und von jeweils vier links und rechts flammenartig abstehenden Tierprotomen umgeben, die im einzelnen nicht eindeutig erkennbar sind (Muldengewirr). Lippen, runde Wangen, eine große Nase und buschige Augenbrauen sind ebenfalls muldenförmig angegeben. Auf dem Kopf ein großes Kronengebilde, wohl die Atefkrone mit Hörnern und Sonnendiskus. In der Kartusche mit dem gerippt gemusterten Ouroboros, dessen Kopf nicht mehr erhalten ist, fünf oder sechs Tiere. Erkennbar von links nach rechts sind: ein Skarabäus in Aufsicht, senkrecht von unten nach oben, ein Falke im Profil nach rechts, zwei Vierfüßler ebenfalls im Profil nach rechts, vielleicht Bock und Löwe, ein nicht mehr definierbares Tier und schließlich wohl ein Skorpion.

Rs.: Inschrift in ursprünglich dreizehn Reihen, stark abgerieben und nicht mehr rekonstruierbar:
ΥWCIΝ
WΘXΥlΘ
..IΛPCAPΛX....
...PAΔΧ......
..A…..AW..
…….NOXO..
.....CO....
….ΥΛΛPΟ…..
……..O…..
………A…
………….
XΛ………..
Λ………….

Silhouettenhaft, dennoch stellenweise subtil ausgeführt (Flügel, Vogelschwanz). Die Raumnutzung ist gut, die Proportionen sind stimmig. Auffällig ist die Zeichnung mit Tendez zur perspektivischen Tiefenwirkung: Flügel als Hintergrund, Ζepterschäfte überschneiden nicht und sind also hinter den Flügeln. Zwar ist diese Tendenz auch bei den νorigen Stücken zu beobachten, fällt hier aber besonders ins Auge.

Lit.: Zum Motiv: 159 /CBd-557/(Lit.).

Vgl.: Ζu Motiv und Material: 159 /CBd-557/(Vgl.), 160 /CBd-558/, 162 /CBd-560/, 163 /CBd-561/, 166 /CBd-564/, ferner Glas, blau 167 /CBd-565/, 168 /CBd-566/. - Zum Motiv: 159 /CBd-557/(Vgl.), 160 /CBd-558/, 162 /CBd-560/170 /CBd-568/.
Last modified: 2015-09-07 11:28:45
Link: cbd.mfab.hu/pandecta/290

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