S. Michel, Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, 2001, 119, no. 187.
Hämatit, fast schwarz, rötlich in den Vertiefungen, schwach poliert. Hochoval, beiderseits flach, Rand nach hinten abgeschrägt, Kante nach vorn abgerundet. Der Rand ist stark bestoßen, eine unregelmäßige Μulde auf der Rs. scheint ein Anschnitt des Steinschneiders zu sein. Ringstein.
1,5 x 1,2 x, 0,3
3. Jh.n.Chr.
Aus der Sammlung Towneley (1805) Nr. 333.
Brit. Mus. Inv. G 56, EA 56056.
Vs.: Hahnenköpfiger Anguipedes in Vorderansicht, Kopf im Profil nach rechts, schräg nach oben blickend. Der Panzer ist angedeutet, die Pteryges hängen jedoch hinter dem Unterleib herab, sο daß der Übergang von Torso in Schlangenbeine nicht bedeckt ist. Der rechte Arm ist angewinkelt erhoben hält die Geißel, deren Schnur links nach außen hängt. Die ausgestreckte, leicht angewinkelte Linke umschließt den Pοrpax im Innern des halbrunden Schildes. Die Schlangenbeine, gerippt und knäuelartig gewunden, laufen in Köpfe ohne Kamm und Bart aus.
Rs.: leer.
Wenngleich an der Ausführung des Hahnenkopfes und der Brustmuskulatur deutlich wird, daß man um naturalistische Darstellung bemüht war, wirkt die Gesamtfigur flach und unfertig. Als Schwachstelle fällt besonders der unvermittelte Übergang vom Oberkorper in die Schlangenbeine auf. Auch Schild und detaillose Schlangenkopfe rauben der Figur die Wirkung. Auf Inschrift und Beigabe von Requisiten, wie Sterne, wurde verzichtet. Der Raum wird ganz von der Figur eingenommen, die durch die oben genannten Nachteile des Schnitts an Bewegung und Ausdruck verliert.
Lit.: Zu Μοtiv und Thema:
181 /CBd-579/(Lit.).
Vgl.: Zum Motiv ohne Inschrift:
182 /CBd-580/(Vgl.), ferner
210 /CBd-608/. - Zum Motiv allg.:
181 /CBd-579/(Vgl.)
–186 /CBd-584/,
188 /CBd-586/(Vgl.)
–235 /CBd-633/, ferner
236 /CBd-634/–238 /CBd-636/.