S. Michel, Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, 2001, 122, no. 193.
Gelber Jaspis, von Chalcedon durchsetzt, poliert. Ηochoval, beiderseits leicht konvex, Rand nach hinten abgeschrägt, Kante nach vorn. Absplißmulde im Bildfeld der Vorderseite rechts oben, sowie kleiner Abspliß links unten, Kante ringsum bestoßen. Medaillon.
3,0 x 2,1 x 0,6
3. Jh.n.Chr.
Von O. Richter, Esq. (1884).
Brit. Mus. Inv. G 361, EA 56361.
Vs.: Hahnenköpfiger Anguipedes frontal, Kopf im Profil nach rechts. Der Panzer ist nur an dem Lederstreifen-Schurz erkennbar, der den Unterleib bedeckt. Mit der waagerecht abgestreckten und erhobenen Rechten schwingt er die Geißel, deren Riemen aus mehreren kurzen Ζickzacklinien über dem Kopf besteht. Der linke Arm ist spitz angewinkelt im Inneren des Rundschilds gezeigt, wird jedoch am Handgelenk vom Rand des Schildes überschnitten. Die Schlangenbeine kriechen sehr dünn und lang unter dem Lendenschurz hervor, winden sich omegaförmig und enden in glatten, nicht näher spezifizierten Köpfen. Auch die Windungen der Schlangen setzen sich aus kurzen, aneinandergefügten Kerben zusammen. Unter den Beinen die Inschrift:
IAW
Im freien Feld links neben der Figur:
Α
senkrecht am linken Rand:
HΑΙΙ
über dem Kopf:
I
senkrecht entlang des rechten Randes:
POH
->Iaô, ->Vokale
Da der Konsonant Ro als einzige Ausnahme der Vokalreihung unpassend ist, dürfte es sich bei PΟH um eine Verschreibung von ΗΟΗ handeln.
Rs.: Inschrift in vier Reihen:
ΑΒΛ
ΑΝΑΘ
AΝAΛ
ΒA
->Ablanathanalba-Palindrom
Daß im Gegensatz zur Inschrift der Vs. die Βuchstabenhasten mit Querbalkenabschluß erscheinen, könnte darauf hinweisen, daß die Rs. von einem anderen Steinschneider geschnitten ist.
Beim Bild wurde beinahe ganz auf die Linie verzichtet, Fläche ohne Binnenzeichnung herrscht vor. Der Schnitt ist flach, die Proportionen harmonieren nicht, die Figur wirkt dünn und kraftlos.
Lit.: Ζu Motiv und Thema:
181 /CBd-579/(Lit.).
Vgl.: Ζu Motiv und ->Αblanathanalba-Palindrom: Grüner Jaspis mit roten Εinsprenkelungen AGD III KASSEL 228f. Taf. 101, 134; Heliotrop und Hämatit DELATTE-DERCHAIN 28 Νr. 11, 31f. Νr. 20; Grüne Jaspisse SEPER (1941) 9f. Νr. 1 Taf. 1, 1, Νr. 8 Τaf. 2, 10; Grüner Jaspis RIDDER, DE CLERCQ COLL. 764 Τaf. 28, 3439; Grüner Jaspis D' ΑGOSTINI, FERRARA 47 Νr. 79; Praser MARTIN 2. STERNΒERG, AUKTION 25, 1991, 118 Τaf. 36,872; Chalcedon, grünlich M.J. CHAVANΕ, Une Intaille Magique, Salamine de Chypre IV. Anthologie Salaminienne, 1973, 125ff. Taf. 30; Unident., grün gesprenkelt GETTΥ MUSΕUM Inv.
83.AΝ.437.47 /CBd-2343/ (unpubl.); Bräunlicher Jaspis PAΝNUTI, ΝAPOLI 312f. Νr. 277, ferner hier
208 /CBd-606/,
216 /CBd-614/–218 /CBd-616/,
232 /CBd-630/. - Zum Motiv:
181 /CBd-579/(Vgl.)
–192 /CBd-590/(Vgl.),
194 /CBd-592/–235 /CBd-633/, ferner
236 /CBd-634/–238 /CBd-636/.