The CBd
Michel, BM on CBd-614
S. Michel, Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, 2001, 133-134, no. 216.

Dunkelgrüner Jaspis, poliert. Hochoval, beiderseits flach, Rand nach hinten abgeschrägt, Kante abgerundet. Rechts ist ein großes Stück ausgebrochen, die Absplißmulde reicht ins Bildfeld der Vs. Ringstein.

1,6 x 1,1 x 0,2
3. Jh.n.Chr.
Von R.J. Hay, Esq. (1868).
Brit. Mus. Inv. G 278, EA 56278.

Vs.: Anguipedes mit Hahnenkopf frontal, Kopf im Profil nach rechts. Die senkrecht nach oben stehenden Schulterklappen, Querkerben sowie die Wölbungen auf dem Oberkörper scheinen einen Panzer zu bezeichnen, der Unterleib ist wie üblich von einem Lendenschurz bedeckt. Der rechte Arm ist angewinkelt, nur leicht erhoben und trägt die Peitsche, deren Schnur senkrecht zur Armbeuge hin hängt. Der linke Arm ist rechtwinklig gebeugt im Inneren des Rundschildes mit Angabe von Porpax und Antilabe gezeigt. Die Schlangenbeine sind kaum noch als gerippt erkennbar und winden sich s-förmig nach außen, der erhaltene zeigt noch Kamm und Bart. Unter den Beinen eine Art Standlinie: zwei parallele Linien quer über den Stein mit Inschrift im Zwischenraum:
AΒΛAΝAΘAΛΒA
Unter der Standlinie:
CYΙΥXllC
Neben dem rechten Bein senkrecht in zwei Reihen:
ΙIΛΥΙI
IIΘCΙC
Im oberen Halbrund umlaufend:
AΝΘΥΜAICAΒAWΘAΕΗI
Schräg über dem Schild:
EBBE
Enthalten sind ->Ablanathanalba-Palindrom, ->Buchstabenfolgen, ->Sabaôth, ->Vokale

Rs.: Überkopf: Eine Mumie frontal, die Füße zum Bündel geschnürt, Arme sind nicht sichtbar. Diagonal gekreuzte Striche gaben am Oberkörper Mumienbinden an, am Unterleib scheinen Linien dagegen eher ein faltenreiches Gewand zu bezeichnen. Das Gesicht ist nicht ausgearbeitet, auf dem Kopf eine Krone. Links und rechts neben der Figur Buchstaben und ->Charakteres in vier Reihen, darunter
IAWΘ
IAW Θ(ΕΟC)
->Iaô, „der Gott”

Rand: umlaufende Inschrift:
ΦIΜWCΟΝ

Während auf der Vs. in Inschriften und Motiv des Anguipedes der solare Aspekt betont ist, stellt die Mumie der Rs. den chthonischen dar. Da ihr im Sinne des Regenerationsglaubens der Sieg über den Tod und die Auferstehung gewiß ist, wird auch die Eigenschaft des Schlangenbeinigen als Erlösergott unterstrichen.

Der Anguipedes scheint nur Beiwerk zu sein, die Hauptaussage der Darstellung wird eher von den Inschriften und ->Charakteres gemacht. Der Raum steht nicht der Figur zur Verfügung, im Gegenteil, sie wird zugunsten der Zeichen beinahe in ihrer Bewegung beengt, ist insgesamt sehr klein angelegt und wirkt - obgleich sie ins Zentrum des Steines gesetzt ist - nicht zentral.

Lit: Zu Motiv und Thema: 181 /CBd-579/(Lit.).

Vgl.: Zur Kombination mit der Mumie: 217 /CBd-615/220 /CBd-618/(Vgl.). - Zum Motiv der Vs.: 181 /CBd-579/(Vgl.)204 /CBd-602/, ferner 205 /CBd-603/212 /CBd-610/.
Last modified: 2015-09-17 11:52:02
Link: cbd.mfab.hu/pandecta/346

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