The CBd
Michel, BM on CBd-620
S. Michel, Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, 2001, 137, no. 222.

Dunkelgrauer, grünlicher Jaspis, pokert. Hochoval, beiderseits flach, Rand nach hinten abgeschrägt, Kante abgerundet. Linker Rand mit Vs. und Rs. abgesplittert, ebenso Absplißmulde auf der Vs. rechts unten sowie kleine Absplisse am Rand. Medaillon.

2,4 x 1,5 x 0,3
17. Jh.n.Chr.
Herkunft unbekannt.
Brit. Mus. Inv. G 63, EA 56063.

Vs.: Hahnenköpfiger mit Schlangenbeinen, frontal, Kopf im Profil nach rechts. Der Hahnenkopf deutlich mit Kamm, spitzem Schnabel, Hautlappen und gefiedertem Hals ausgebildet. Der Oberkörper ist gepanzert, am rechten Arm ein Ärmel ausgeführt. Der Unterleib wird von den herabhängenden Lederstreifen bedeckt. Der rechte Arm ist leicht nach innen gebeugt erhoben und trägt die nach außen schwingende Peitsche, der linke Arm wird vom Rundschild verdeckt. Die Schlangenbeine sind gerippt, symmetrisch s-förmig geführt und enden auf Höhe der Hüfte mit Köpfen, die Bart und Kamm sowie ein geöffnetes Maul zeigen. Der linke Kopf ist teilweise durch eine Absplißmulde verloren gegangen. Im Inneren des frontal gezeigten Schildes:
IAW
->Iaô
Unter den Beinen des Anguipedes:
ΙΗ
->Vokale

Rs.: Harpokrates auf dem Lotuskelch. Der Lotusstengel erhebt sich - von blattähnlichen Abzweigungen ohne Knospen flankiert - breit und kräftig aus einer waagerechten Grundlinie, die zu beiden Seiten mit einer kurzen Senkrechtkerbe abschließt. Auf dem kleinen, mit wenigen Kerben gemusterten Blütenkelch Harpokrates im Profil nach links, beide Beine sichtbar angehockt, Angabe von Muskulatur und Geschlechtsteilen fehlt. Der am Körper anliegende rechte Arm trägt ein Flagellum, der linke ist angewinkelt erhoben, die Hand mit angedeuteten Fingern zeigt zur Nase. Die Jugendlocke ist sichtbar, sie folgt in ihrem Schwung der Rundung der Schulter, auf dem Kopf die Doppelkrone. Am Rand von links nach rechts Buchstaben:
ΥWAI
->Vokale oder retrospektiv ->Iaô und Vokal Υ

Steinvarietät mit stark grauer Färbung sowie Ausführung des Steines sprechen für eine Entstehung in der Neuzelt. Eine klare Arbeit unter souveräner Beherrschung des Rades wohl nach guter Vorlage geschnitten. Der Hahnenköpfige ist dem Typus entsprechend ausgearbeitet, während Harpokrates und insbesondere der Lotuskelch im Detail nicht charakteristisch erscheinen (vgl. auch Doppelkrone).

Publ.: BUDGE, GUIDE 241.

Lit.: Zum Motiv der Vs.: 181 /CBd-579/(Lit.). - Zum Motiv der Rs.: 104 /CBd-504/(Lit.).

Vgl.: Zur Kombination der Motive: 221 /CBd-619/(Vgl.), 223 /CBd-621/, 590 /CBd-949/. - Zum Motiv der Vs.: 181 /CBd-579/(Vgl.)204 /CBd-602/, ferner 205 /CBd-603/212 /CBd-610/. - Zum Motiv der Rs.: 104 /CBd-504/(Vgl.)118 /CBd-518/, ferner 119 /CBd-519/(Vgl.)122 /CBd-522/.
Last modified: 2015-10-03 13:53:48
Link: cbd.mfab.hu/pandecta/352

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