S. Michel, Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, 2001, 140, no. 227.
Brauner Jaspis, rot gesprenkelt, poliert. Hochoval, beiderseits flach, Rand nach hinten abgeschrägt, Kante abgerundet. Oben und links abgebrochen, große Absplißmulden auf der Vs. Ringstein.
1,2 x 0,9 x 0,2
Antik/Νeuzeitlich?
Von Rev. Greνille J. Chester (1867). Rom.
Brit. Mus. Inv. G 233, EA 56233.
Vs.: Hahnenköpfiger Anguipedes in Vorderansicht, Kopf im Profil nach links. Der Kopf ist durch Abspliß teilweise zerstört, der geöffnete Schnabel, die darunter hängenden Hautlappen und Reste des gefiederten Halses sind jedoch erhalten. Der muskulöse Thorax scheint nackt zu sein, nur ein Gürtel mit Schwert ist um die Hüfte geschlungen, Genitalien sind angedeutet. Der rechte Arm ist angewinkelt am Körper gehalten im Inneren eines durch Abspliß teilweise zerstörten Rundschildes mit Porpax und Antilabe gezeigt, darin auch Inschrift von links nach rechts:
ΗIWΟΗΙΗΟ
->Vokalkombination
Der linke, leicht nach unten gebeugte Arm hält eine Schlange. Die Oberschenkel des Anguipedes scheinen menschlich zu sein, erst auf Höhe der Knie schlagen sie in gerippt gemusterte, omegaförmig gewundene Schlangenleiber um. Der linke erhaltene Schlangenkopf zeigt ein geöffnetes Maul mit hervorzüngelnder Zunge.
Rs.: Queroval, drei konzentrische Ovale, im äußersten oberen Halbrund die Inschrift:
ΙAΗIΕ
->Vokale
Der innerste Kreis ist mit einem Querstrich versehen und könnte ein Theta als Abkürzung für „Theos, Gott” darstellen.
Die Figur ist plastisch ausgearbeitet, Binnenzeichnung kaum nötig, Details ausgeführt. Die Proportionen sind stimmig, die Raumnutzung, soweit noch erkennbar, gut. Motivisch interessant ist die Schlange in der Linken, das um die Hüften gegürtete Schwert und der Rundschild, der in der Rechten gehalten wird.
Lit.: Zum Thema allg.:
181 /CBd-579/(Lit.).
Vgl.: Zum Schwert als Attribut:
213 /CBd-611/(Vgl.)
–215 /CBd-613/, ferner
237 /CBd-635/,
238 /CBd-636/. - Zum Motiv:
205 /CBd-603/(Vgl.)
–212 /CBd-610/, ferner
181 /CBd-579/(Vgl.)
–204 /CBd-602/.