S. Michel, Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, 2001, 177, no. 283.
Hämatit-Fragment, poliert. Ursprünglich queroval, beiderseits flach, Rand nach hinten abgeschrägt, Kante nach vorn. Durch die Mitte senkrecht verlaufender Bruch. Ringstein.
1,6 x 1,0 x 0,25
3. Jh.n.Chr.
Gekauft von J. Ogden (1986).
Βrit. Mus. Inv. G 1986,5-1,73.
Vs.: Auf einer länglich ovalen, mit x-förmigen Linien gemusterten Kerbe ein Löwe mit Reiter im Profil nach rechts schreitend. Von dem Tier sind nur noch ein Vorderbein und die Hinterläufe mit verdickten Pranken, der glatte Körper ohne Fellangabe sowie ein nach oben geschwungener, oval verdickt endender Schwanz erhalten (Schlangenkopf). Einige stachelig waagerecht abstehende Kurzkerben am Bruch rechts bezeichnen Reste der verlorengegangenen Mähne. Der Reiter ist gepanzert, der mit parallel gesetzten Senkrechtlinien gemusterte Leder-Schurz wirkt quadratisch steif wie angesetzt, hinter dem Reiter flattert eine Chlamys. Nur ein Arm ist angegeben und als ursprünglich in solarer Grußgeste erhoben nachzuvollziehen. Der Kopf der Figur ist grob mit Kinn, Lippen, Nase und Auge versehen und wird von vier Strahlen umgeben. Im freien Feld hinter der Figur links zwei sechsstrahlige Sterne.
Rs.: Reste einer Inschrift:
..W
→Iaô
Die am Boden liegende Figur ist hier auf eine breite längliche Kerbe reduziert und durch x-förmige Linien deutlich als Mumie gekennzeichnet. Strahlenkrone und Geste der erhobenen Hand zeichnen den Reiter als den Sonnengott Helios aus. Auf der durch den Bruch verlorengegangenen Hälfte des Steines dürfte wie üblich Sigé mit Hand am Mund zu sehen gewesen sein.
Flächig und silhouettenhaft, dennoch klar geschnitten. Breite Linien sind als Binnenzeichnung eingesetzt (Schurz, Mumienbinden). Die Proprotionen sind unvorteilhaft, der Reiter insgesamt zu kurz, das Bein zu klein und dünn.
Lit.: Zu Motiv und Thema:
264 /CBd-662/(Lit.),
279 /CBd-665/(Lit.),
280 /CBd-666/(Lit.).
Vgl.:
282 /CBd-668/(Vgl.).