The CBd
Michel, BM on CBd-672
S. Michel, Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, 2001, 179, no. 286.

Dunkelgrüner Jaspis, poliert. Queroval, beiderseits flach, Rand nach hinten abgeschrägt, Kante nach vorn. Abspliß an der Kante rechts. Ringstein.

1,7 x 2,2 x 0,25
3. Jh.n.Chr.
Herkunft unbekannt.
Brit. Mus. Inv. G 404, EA 56404.

Vs.: Löwe mit hahnenköpfigem Reiter über eine Figur hinwegschreitend, die mit seitlich des Rumpfes gestreckt anliegenden Armen unbekleidet auf dem Rücken zu liegen scheint, Muskulatur oder Geschlechtsteile sind nicht angegeben, der Kopf ohne Profil als kugelige Fläche wiedergegeben. Darüber der Löwe mit kugelig verdickten Pranken und einem s-förmig nach oben schwingendem Schwanz. Muskulatur und Fell fehlen, flüchtige Strichelung symbolisiert die Mähne und den Mähnenbart. Der Löwenkopf zeigt ein weit geöffnetes Maul mit kugeligem Oberkiefer und kleinem flachen Unterkiefer, anstelle des Auges nur ein Brauenwulst. Der Reiter hat das linke Bein angewinkelt über den Löwenrücken geworfen, ein Schurz weist auf einen Panzer hin. Den rechten Αrm mit grüßend geöffneter Hand hat die Figur leicht gebeugt erhoben, die Linke ist seitlich am Körper angewinkelt, in der Beuge eine Peitsche mit nach hinten flatternder Schnur. Deutlich ist der Kopf als Hahnenkopf mit Kamm, gebogenem Schnabel und Hautlappen erkennbar. Der Gruppe zugewandt links im Bild eine weibliche Figur mit einem bodenlangen Gewand, bei dem Linien Faltenwurf andeuten. Der rechte Arm ist angewinkelt an der Seite gehalten, der Zeigefinger der angewinkelt erhobenen Linken zum Mund geführt - Sigé. Das Profil der Frau ist mit Kinn, Lippen und dreieckiger Nase bezeichnet, das Haar scheint im Nacken geknotet, um den Kopf ein Band. Im freien Feld oben links eine Mondsichel, rechts ein achtstrahliger Stern. Zwischen dem Löwen und der Frau, senkrecht von oben nach unten:
IAW
→Iaô

Rs.: Inschrift und →Charakteres in sechs Reihen:
ΛΕΛA
ΜΨCOΥM
AΡTΑAΒPAC
AΞΝΙΧΑPΟΠ
ΛHΞ
→Leilam, →Soumarta, →Abrasax, →Νicharôplêks

Der Sonnengott ist hier in Gestalt des Hahnenköpfigen gezeigt, ein Hinweis auf den hahnenkopfigen Anguipedes, der wie Helios als Erscheinungsform des solaren Pantokrators und Εrlösergottes gilt. Die Aussage des Steins entspricht auch den vorangegangenen Stücken, das Amulett gehört in den Bereich der Jenseitsvorstellungen bzw. Εrlösungstheorien.

Flüchtig geschnitten und stellenweise nicht durchgearbeitet, dennoch sind die Figuren erkennbar und teilweise auch Details ausgeführt (Hahnenkopf). Durch gute Proportionen, überzeugende Bewegungen und stimmige Raumnutzung ist insgesamt eine überzeugende Variante des bekannten Schemas entstanden.

Publ.: BONNER 201 Anm.85 (erw.); GOODENOUGH II 260 Anm.372, IΙI 1121.

Lit.: Zu Motiv und Thema: 264 /CBd-662/(Lit.), 279 /CBd-665/(Lit.), 280 /CBd-666/(Lit.). - Zum Hahnenköpfigen: 181 /CBd-579/(Lit.).

Vgl.: Zu Motiv und Thema: 264 /CBd-662/(Vgl.), 279 /CBd-665/(Vgl.)285 /CBd-671/, 287 /CBd-673/ (Vgl.)289 /CBd-675/, ferner 212 /CBd-610/(Vgl.), 220 /CBd-618/(Vgl.).

 

Last modified: 2015-10-06 23:52:43
Link: cbd.mfab.hu/pandecta/417

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