The CBd
Michel, BM on CBd-693
S. Michel, Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, 2001, 196, no. 307.

Olivin, poliert. Hochoval, beiderseits konvex, Rs. stärker, Mittelgrat nach vorne abgeschrägt. Unbeschädigt. Ringstein.

1,3 x 0,7 x 0,5
3. Jh.n.Chr.
Aus der Castellani Sammlung (1872) Nr. 1411.
Brit. Mus. Inv. G 436, ΕA 56436.

Vs.: Chnoubisschlange im Profil nach links. Der Löwenkopf ist von einem Strahlenkranz mit zwölf breit gekerbten Strahlen umgeben, die Mähne klein und durch wenige kurze Querkerben angedeutet. Εine breite Senkrechtkerbe im Gesicht des Löwen dürfte Auge oder Brauenwulst bezeichnen, eine längliche, waagerechte dagegen die Nase. Der Oberkiefer ist rund gewölbt, der Unterkiefer klein und flach, das Maul leicht geöffnet und die Zunge weit herausgestreckt. Unter dem Kinn ist ein kleiner Bart angedeutet. Von einer kreisförmigen Windung ausgehend richtet sich der gerippt gemusterte Schlangenleib beinahe senkrecht nach oben auf. Ein jeweils links und rechts an die Windung angesetzter weiterer Bogen ist mit der Körperführung nicht in Zusammenhang zu bringen, vom rechten unvermittelt abknickend zeigt die Schwanzspitze nach rechts unten. Im freien Feld links neben der Figur senkrecht von unten nach oben verlaufende Inschrift:
ΧΝΟΥΜIC
„Chnoumis”

Rs.: Queroval, in der Mitte des Steines das Chnoubiszeichen mit drei s-förmigen Linien und Querbalken. Darum herum Buchstaben einer umlaufenden Inschrift, links oben beginnend:
ΟΡΟΟPΜΕΡΦΕΡΓΕΜAΚAΓΞ
→Soroor-Logos
Der in der Hauptsache auf Uterusamuletten zu findende Logos unterstreicht die Gleichsetzung von Chnoubis mit dem Schöpfergott Chnum, der imaginär bei Geburten als Geburtshelfer anwesend ist und auf den Uterusamuletten in der Regel in Gestalt der Chnoubisschlange dargestellt wird.

Der Schnitt ist flach und flüchtig, die Figur jedoch mit den wichtigsten „Angaben” versehen. Breite, flächige Kerben bestimmen das Bild. Die Proportionen sind nicht ganz stimmig, der Schlangenleib zu schwer und langgezogen, als daß die Windungen ihn stützen könnten. Die Körperführung ist nicht kontinuierlich durchgehalten, die Bögen und Schleifen des Schlangenkörpers stehen nicht miteinander in Verbindung.

Publ.: MICΗΕL, AMULETTGEMMEN 386 Anm.2 (erw.).

Lit.: Zum Motiv: 304 /CBd-690/(Lit.).

Vgl.: Zu Motiv und →Soroor-Logos: Chalcedon, grünlich ΗEΝIG, LEWIS COLL. 61 Taf. 15, 254 /CBd-180/; Chalcedon, grün SMITH-HUTTON, COOK COLL. 52 Νr. 233 (ohne Abb.); Chalcedon, bräunlich transparent SKOLUDA 7 /CBd-1627/. MICHEL, AΜULETTGEMMEN 379 Abb. 2; Praser, Achat und Chalcedon DELATTE-DERCHAΙN 65f. Nr. 75.76.78; Moosachat AGD III KASSEL 239f. Taf. 108, 171; Plasma SOUTHESK COLL. 147 N 14 (ohne Abb.); Grauweißer Steatit SCHWARTZ (1979) 165 Taf. 35, 15 /CBd-1766/; hier 316 /CBd-702/, 324 /CBd-710/. - Zum Motiv: 304 /CBd-690/(Vgl.)306 /CBd-692/(Vgl.), 308 /CBd-694/(Vgl.)326 /CBd-712/, ferner 327 /CBd-713/(Vgl.)338 /CBd-715/(Vgl.).

 

Last modified: 2015-10-10 12:50:07
Link: cbd.mfab.hu/pandecta/438

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