S. Michel, Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, 2001, 230, no. 366.
Hämatit, stark poliert. Hochoval, beiderseits flach, Rand nach hinten abgeschrägt, Kante nach vorn. Links unten flächig stufige Absplitterungen, gerader Bruch sowie Abspliß am rechten Rand, Risse und kleine Absplisse auf der Rs. rechts unten und links oben. Ringstein.
1,8 x 1,08 x 0,3
3. Jh.n.Chr.
Gekauft von Jack Οgden (1986).
Brit. Mus. Inv. G 1986,5-1,17.
Vs.: Von Ouroboros gerahmtes Uterussymbol mit Schutzgottheiten. Das Uterussymbol ist als querovaler Corpus ohne Cervix dargestellt und nicht wirklich mit der breiten Abschlußkerbe für den Muttermund verbunden. Darunter ein Schlüssel mit sechs Zähnen und von zwei Senkrechtlinien gekreuztem Griff. Links der abgeflachten Kugel, die das Organ bezeichnet, drei, rechts zwei, waagerechte Linien für Haltebänder und Tuben, wobei letztere als Standlinie für vier Schutzgottheiten dienen. Von links nach rechts: Isis mit langem Gewand im Profil nach rechts, den linken Arm grüßend erhoben, der rechte hängt seitlich herab. Frisur und Profil sind flüchtig angedeutet, auf dem Kopf ihre Νamenshieroglyphe in Form einer polosähnlichen Kerbe. Daneben Anubis im Profil nach rechts. X-förmige Linien innerhalb der Körpersilhouette kennzeichnen Mumienbinden, der Kopf ist durch eine länglich ovale Kerbe und spitze, lange Ohren als Schakalkopf charakterisiert. Anubis zugewandt folgt Chnoubis im Profil nach links. Der flüchtig gekerbte und als gerippt gemusterte Schlangenleib ist ungewunden und läuft s-förmig nach rechts unten aus. Der Löwenkopf zeigt ein geöffnetes Maul und Mähnenbart darunter, die Mähne selbst ist wirr und grob gekerbt, über dem Löwenkopf drei Strahlen. Hinter Chnoubis, ebenfalls im Profil nach links, die Osirismumie mit Diskus über dem Kopf. Der Körper ist durch x-förmige Kerben als mumifiziert angedeutet, das Profil nur flüchtig mit spitzen Linien für Nase und Kinn sowie einem dreieckigen Auge ausgestattet. Die Szene wird von einem gerippt gemusterten Ouroboros gerahmt, dessen flüchtig geschnittener Kopf nicht näher zu identifizieren ist. Außerhalb der schwanzbeißenden Schlange, oben beginnend und entlang des Randes umlaufend, Reste einer Inschrift:
COΡΟ... ΕΡΓ... AΡMΑΡΦΡIOΥΡIΓ
->Soroor-Logos
Rs.: Inschrift in zwei Reihen:
OΡWΡ
IΟΥΘ
->Orôriouth
Ein miniaturhafter Schnitt, das Bild klar erkennbar und der Norm entsprechend. Die schattenhaften Kerben, aus denen die Figuren bestehen, sind in Proportion und Bewegung charakteristisch gesetzt, so daß sie eine klare Aussage haben und auf erklärende Details verzichten können. Gute Arbeit, individueller Flachkerbenstil.
Publ.: MICHEL, AMULETTGΕMMEN 387 Anm.15 (erw.).
Lit.: Ζu Motiv und Thema:
350 /CBd-727/(Lit.),
359 /CBd-736/,
361 /CBd-176/(Lit.).
Vgl.: Ζu Osiris, Chnoubis, Isis und Anubismumie auf dem Uterus: Hämatit AGWIEN III
179 Taf. 111, 2259 /CBd-2503/; Hämatit RIDDER, DE CLERCQ COLL. 774f. Taf. 29, 3463; Hämatite SOUTHESK COLL. 163f. Taf. 14, N 38 und 170 N 46 (ohne Abb.); Unident., schwarz, grau-grün BONNER
274 Taf. 6, 136 /CBd-136/. - Ζu Osiris u.a. Schutzgottheiten: Hämatit AGWIEN III
180 Taf. 112, 2262 /CBd-2506/; Hämatit SOSSIDI 7 (unpubl.); Hämatit DELATTE-DERCHAIN 248f. Nr. 343; Hämatit-Frgt. RITNER, UTERINE AMULET 211 Abb. 1; Hämatit STERNBERG, AUKTION 23, 1989, 66f Nr. 211; Hämatit L. KÁKOSY, A Magical Amulet from Pusztaszabolcs, Alba Regia 23, 1987,
241f. Abb. 1.2 /CBd-1826/; Roter Jaspis BONNER
274 Taf 6, 134 /CBd-1051/. SMITH-HUTTON, COOK COLL. 56f. Taf. 9, 252. - Zu Osiris, Anubismumie, Isis und Nephthys:
367 /CBd-738/ (Vgl.)
–370 /CBd-741/. - Zum Motiv: Uterus mit Schlüssel
350 /CBd-727/(Vgl.)
–352 /CBd-729/,
356 /CBd-733/, im Ouroboros
353 /CBd-730/(Vgl.)
–355 /CBd-732/, mit Schutzgottheiten
357 /CBd-734/ (Vgl.)
–365 /CBd-181/,
371 /CBd-742/ (Vgl.)
–381 /CBd-752/, ferner
387 /CBd-758/(Vgl.),
388 /CBd-759/,
409 /CBd-780/ (Vgl.)
–413 /CBd-163/,
417 /CBd-112/(Vgl.)
–423 /CBd-113/.