S. Michel, Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, 2001, 259, no. 411.
Schwarzer Serpentin, glänzend. Queroval, Vs. flach, Rs. leicht konvex, Rand nach hinten abgeschrägt, Kanten abgerundet. Gut erhalten. Anhänger mit Öse.
3,8 x 3,7 x 0,8
4./5. Jh.n.Chr.
Geschenkt von Rev. Greville J. Chester (1876).
Brit. Mus. Inv. G 322, EA 56322.
Vs.: Uterussymbol mit Schutzgottheiten innerhalb eines gerippt gemusterten Οuroboros, dessen Kopf oben mit weit aufgerissenem Maul und kugeligem Oberkiefer im Profil nach rechts gezeigt ist. Das Uterussymbol ist unregelmäßig queroval mit dickem wulstigen Rand dargestellt. Unten, nicht wirklich mit dem Organ verbunden, zu beiden Seiten Linien für die Haltebänder, oben wellenförmige für die Tuben. Unter dem Uterus ein Schlüssel mit fünf Zähnen, Haltestiel und Griff sind nicht angegeben. Über dem Organ, auf den welligen Linien für Εileiter von links nach rechts: Anubis in Mumienbinden im Profil nach rechts. Ihm zugewandt Chnoubis mit zur Schleife geschwungenem Schlangenkörper, das Löwenmaul geöffnet, daneben die Οsirismumie mit Diskus über dem Kopf und schließlich Isis in einem langen Gewand, mit Flügelarmen fächelnd. Im freien Feld umlaufend verteilt Buchstaben, links neben Anubis beginnend gegen den Uhrzeigersinn:
IAWS
→Iaô, Buchstabe S
Das S könnte als Abkürzung für das häufig mit →Iaô zusammen erscheinende Epitheton →Sabaôth sein, Barb vermutet dagegen eine Abkürzung für „sanctus, sanctus, sanctus”, was weniger wahrscheinlich ist.
Rs.: Innerhalb zweier „rahmender”, waagerechter Linien - die obere mit je einem Punkt links und rechts versehen - Inschrift in drei Reihen:
AΕHIOΥW
OPWPIOΥΘ
IAW
→Vokalreihe, →Orôriouth, →Iaô
Die Buchstaben tragen kurze Abschlußbalken (Hasten), das Wort ΙAW ist durch zwei waagerecht spitz nach aussen zulaufende v-Kerben abgesetzt und wirkt durch die Untere, die Inschrift rahmende Linie wie unterstrichen.
Nach Material, Form, Motiv und Ausführung stammt der Stein aus der gleichen Werkstatt wie
409 /CBd-780/ und
410 /CBd-781/. Inschriften und Linien, die trennen oder einrahmen, sowie die Hasten-Abschlußbalken bestätigen die späte Datierung dieser Gruppe. Im Unterschied zu den beiden anderen Steinen anstelle des Ibismotivs auf der Rs. Inschriften.
Für das Material Serpentin typischer „Ritzstil”, bestehend aus flachen ausgefurchten Linien, die ohne Binnenzeichnung silhouettenhaft angelegt werden. Stilistische Eigenheit insbesondere die Dreiecksbildung der Bauchpartie und das oval abgeflachte Uterussymbol.
Publ.: BONNER
274 Taf. 6, 136 /CBd-136/; BONNER, ΒRITMUS 327 zu
Nr. 26 /CBd-780/ (erw.); WORTMANN, NILFLUT 88 Anm.176; MICHEL, AMULETTGEMΜΕN 386 Anm.9 (erw.).
Lit.:
409 /CBd-635/.
Vgl.: Zu Form, Material, Motiv:
409 /CBd-780/(Vgl.),
410 /CBd-781/,
412 /CBd-108/. - Zum motiv:
359 /CBd-736/-
373 /CBd-744/.