S. Michel, Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, 2001, 301-302, no. 493.
Dunkelbrauner Stein, von Chalcedon durchsetzt, poliert (BritMusLab: ‚‚Serpentinite”). Hochoval, beiderseits flach, Rand nach hinten abgeschrägt, Kante nach vorn abgerundet. Kleiner Abspliß links über dem Bohrloch. Durchbohrt. Anhänger.
3,8 x 2,85 x 0,5
4.-6. Jh.n.Chr.?
Gekauft von Jack Ogden (1986).
Brit. Mus. Inv. G 1986,5-1,154.
Vs.: Innerhalb eines fein gestrichelten Ouroboros mit Kopf im Profil nach rechts oktagonale Linearkonstruktion sowie diagonal vom Zentrum ausgehend vier, und an den Seiten quer zwei Dreilinien-Muster. Innen oben ein sechsstrahliger Stern, unten zwei Hemisphären. Über dem Gebilde:
IAW
→Iaô
Am Rand rundherum Inschrift, parallel zum Rand in zwei Ζeilen:
Äußerer Kreis links in der Mitte beginnend:
ACΘΕPΝΕΚΛHCOCOPOΝΝWΦΡIOCOCOΜAΡAΡΧΕ ΝΘΕΧΘA
Innerer Kreis links in der Mitte beginnend:
ΙOΥΧΟΟPΕΠΕΠΝΥΝΘACΜΕA
Enthalten sind AΘΕPNΕΚΛHCΟC, (ΟΡ)OΝΝWΦPIΟC, APΧΕΝΘΕΧΘA, Namen und Epitheta für Horus
ΑCΘΕPΝΕΚΛHCOC erinnert an das auf Gemmen häufiger belegte Wort AΘEPΝΕΚΛHCIC, ein Geheimname für Aphrodite/Hathor. In ΟΡΟΝΝWΦΡΙΟC könnte ΑPCΕΝΟΦPH bzw. OPCΕΝΟΦPH enthalten sein. Das Wort wird in den magischen Papyri bei Anrufungen an Horus gebraucht und mit „Horus, der Gefährte” oder „Horus Sohn der (guten) Sonne” übersetzt. Auch APΧΕΝΘΕΧΘA kommt in den magischen Papyri vor und ist ein Name für Horus („Harchentechtha”, „Horus-Chentechtai”).
Rs.: Überkopf Inschrift:
ΙAW
→Iaô
Lit.: Zu ΑΡCΕΝΟΦΡΗ/ΟΡCΕΝΟΦΡΗ: 119 /CBd-519/(Lit.). - Zu ΑΡΧΕΝΘΕΧΘΑ: PRΕISENDANZ, PGM III 170, VII 252; U. KÖHLER, in: LÄ ΙII (1980) 274 s.ν. Horus-Chentechtai; PHILIPP, BERLIN 109 zu Nr. 175 /CBd-2130/; BETZ 332 (Archenthechtha, Lit). - Zu ΑΘΕΡΝΕΚΛΗCIC: 353 /CBd-730/(Lit.).
Vgl.: Zu ΑΡCΕΝΟΦΡΗ/ΟΡCΕΝΟΦΡΗ: 119 /CBd-519/(Vgl.). - Zu AΘΕΡΝΕΚΛΗCIC: 353 /CBd-730/(Vgl.). - Zu ΑΡΧΕΝΘΕΧΘΑ: Chalcedon PHILIPP, BERLIN 108f. Taf. 45, 175 /CBd-2130/.