S. Michel, Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, 2001, 321, no. 541.
Unreiner bläulich-blasser Chalcedon, schwach poliert. Queroval, Vs. konvex, Rs. flach, Rand unregelmäßig nach hinten abgeschrägt, Mittelgrat gerade und breit. Unreinheiten, Kratzer und Abspliß im Bildfeld der Vs. Ringstein.
1,0 x 1,3 x 0,45
4. Jh.n.Chr.
Gekauft von Jack Ogden (1986).
Brit. Mus. Inv. G 1986,5-1,160.
Vs.: Im Zentrum der Bildfläche ein t-förmiges großes Kreuz, darüber schematisiert und silhouettenhaft ein Fisch im Profil nach links. Das Kreuz ist beschädigt, vielleicht mit Absicht verkratzt bzw. abgeschabt. Links und rechts des senkrechten Kreuzbalkens Inschrift in zwei Reihen:
EI.OYC
CWTHP
Ἰη(σ)oῦς σωτήρ, „Jesus der Retter"
Rs.: leer.
Das Stück dürfte aufgrund des früh anzusetzenden Kreuz
typus in Form eines großen T frühchristlichen Ursprungs sein, die Entstellung oder Ausstreichung der Vs. assoziiert M. Smith mit der Zeit der Christenverfolgung. Abschabungen zur Unkenntlichmachung oder Verdunkelung von Bild und Inschriften sind oftmals an den magischen Steinen zu beobachten und entsprechen dem kryptographischen Charakter der Magie.
Lit.: Zum Namen Jesus in der Magie: 457 /CBd-815/(Lit.).
Vgl.: Zu IHCOYC CWTHP: 460 /CBd-818/, ferner 239 /CBd-637/, 249 /CBd-647/, 334 /CBd-161/, 467 /CBd-825/. - Zum Namen Jesus: Jaspis (ohne Farbangabe) EITREM, MAGISCHE GEMMEN 82 Nr. 11 (Kopenhagen Inv. DFa 591, ohne Abb.); Karneol, Eisenring und unident., rot-braun BONNER 299f. Taf. 13, 277 /CBd-663/.278 /CBd-664/, 308f. Taf. 18, 332 /CBd-151/; Karneol AGD I, 3 MÜNCHEN 119 Taf. 278, 2900; Granit, Karneol und Serpentin SCHWARTZ (1979) 195 Taf. 40, 64 /CBd-1797/–66 /CBd-1799/; hier 457 /CBd-815/(Vgl.). - Zu kryptographischen Abkürzungen oder ungewissen Schreibungen von IHCOYC: 224 /CBd-622/(Vgl.), 239 /CBd-637/, 249 /CBd-647/(Vgl.), 250 /CBd-648/, 298 /CBd-684/, 398 /CBd-796/, 450 /CBd-808/, 458 /CBd-816/, 465 /CBd-823/, 538 /CBd-897/(Vgl.).