The CBd
Michel, BM on CBd-934

S. Michel, Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, 2001, 332, no. 575.

Heller, unreiner Karneol, von Chalcedon durchsetzt, poliert. Hochoval, beiderseits flach, Rand gerade, Kanten abgerundet. Kante leicht bestoßen.

1,8 x 1,4 x 0,5
3. Jh.n.Chr.
Von G.J. Chester (1867). Aus Kairo.
Brit. Mus. Inv. G 222, EA 56222.

Vs.: Schräg ins Bildfeld gesetzt ein Vogel mit menschlichem Kopf, im Profil nach links auf einer kurzen Grundlinie stehend. Der Vogelkörper ist mit Krallen, Beinen und gewölbter Brust dargestellt, der sichtbare linke Deckflügel und der Schwanz sind gefiederähnlich gekerbt. Der hinter dem Körper verborgene rechte Flügel ist nur durch eine - der Wölbung der Brust folgende - rundliche Kerbe angedeutet. Der menschliche Kopf sitzt auf einem dünnen Hals und ist grob schematisiert: wuchtige Kinnpartie, kleine Spitzkerben als Lippen, eine kugelig runde Nase sowie eine betonte Braue, das Auge nicht ausgearbeitet. Heimähnlich ist die Schädelkalotte über den Kopf gezogen, auf dem Kopf eine länglich runde Kerbe als Sonnendiskus. Im freien Feld vor der Figur Buchstaben (→ Iaô?).

Rs.: leer.

Der Vogel könnte als griechische Sirene oder als der äquiValente ägyptische „Seelenvogel”, der Ba-Vogel, verstanden werden, auch wird Harpokrates mitunter mit Vogelunterleib dargestellt.

Grob und detaillos geschnitten. Als flache Silhouette angelegt und nur scheinbar mit Binnenzeichnung versehen (Gefieder). Der Kopf ist ohne Gesichtszüge, das Motiv nicht klar erkennbar.

Lit.: Zur Sirene: E. HOFSTETTER, in: LIMC VIII 1 Suppl. (1997) 1093 s.v. Seirenes.

Vgl.: Zum Motiv: Lapislazuli-Frgt. BONNER 318 Taf. 21, 382 /CBd-753/ (u.a. Harpokrates mit Vogelunterleib: „Sirene”).

Last modified: 2016-02-09 23:40:25
Link: cbd.mfab.hu/pandecta/800

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