S. Michel, Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, 2001, 335, no. 582.
Unreiner Karneol, matt. Hochoval, Vs. leicht, Rs. stark konvex, Mittelgrat abgerundet. Abgegriffen. Ringstein.
1,35 x 1,1 x 0,5
3. Jh.n.Chr.
Von Rev. G.J. Chester (1867). Aus Beirut.
Brit. Mus. Inv. G 228, ΕΑ 56228.
Vs.: Aequitas mit der Waage statuarisch in Vorderansicht auf einer Grundlinie stehend, der grob gearbeitete Kopf im Profil nach rechts. Die Füße der Figur sind - in Aufsicht leicht versetzt - als Kerben wiedergegeben, die Beine von einem knöchellangen und ärmellosen Peplos verdeckt, der um die Hüften gebauscht ist. Die Göttin hat die Rechte angewinkelt erhoben und stützt sich auf ein hohes Zepter, die Linke ist leicht gebeugt seitlich ausgestreckt und hält zugleich einen Zweig und eine Waage mit zwei Waagschalen.
Rs.: Queroval. Inschrift in einer Reihe:
IAW
->Iaô
Das Zepter als Attribut der Aequitas/Moneta ist neben dem Füllhorn auch auf Münzen belegt (z.B. Hadrian, Vespasian). Gemmenbeispiele belegen die Attribute Waage und Zweig auch für Nemesis. Das römische Motiv wurde durch die Beischrift IAW in den Bereich der magischen Gemmen adaptiert.
Proportionen, Bewegung und Raumnutzung sind gut, die Figur jedoch nur flüchtig skizziert, Details nicht ausgearbeitet. Flüchtige Technik der Massenware kaiserzeitlicher Ringsteine.
Publ.: GOODENOUGH II 286 Anm.574, III 1188.
Lit.: Zu Aequitas: G.G. BELLONI, in: LIMC I 1 (1981) 241ff. s.v. Aequitas. - Zu Nemesis: 86 /CBd-486/(Lit.), 87 /CBd-487/(Lit.). - Zu Adaptionen: 574 /CBd-933/(Lit.).
Vgl.: Zu Nemesis: 86 /CBd-486/(Vgl.), 87 /CBd-487/(Vgl.). - Zum Motiv: 487 /CBd-487/(Vgl.). - Zu adaptierten Gemmen: 225 /CBd-623/(Vgl.), 574 /CBd-933/, 579 /CBd-938/, 580 /CBd-939/. - Zu Aequitas auf Münzen: A.S. RΟΒERTSON, Roman Imperial Coins in the Hunter Coin Cabinet I (1962) 209 Taf. 35, 115 und 222 Taf. 38, 169 (Vespasian). II (1971) 121 Taf. 28, 327 und 126 Taf. 29, 350.352 (Hadrian).