The CBd
Michel, BM on CBd-993

S. Michel, Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, 2001, 363, no. 634.

Gelblich brauner, unreiner Karneol, poliert, in den Vertiefungen stark poliert. Hochoval, beiderseits flach, Rand gerade, Kante nach vorn abgeschrägt. Gut erhalten. Ringstein.

2,0 x 1,45 x 0,5
17. Jh.n.Chr.
Aus der Sammlung Towneley (1805) Nr. 340.
Brit. Mus. Inv. G 61, EA 56061.

Vs.: Hahnenköpfiger Schlangenbeiniger frontal, Kopf im Profil nach rechts. Der Hahnenkopf ist detailliert ausgeführt, der Oberkörper durch Quer- und Senkrechtkerben als gepanzert gekennzeichnet, der Unterleib mit den schurzähnlich herabfallenden Lederstreifen bedeckt. Der rechte Arm ist gebeugt erhoben und ab der Elle beinahe frontal gezeigt, die Hand hält den Peitschenstiel am oberen Ende umklammert, die Schnur schwingt nach außen. Der linke Arm ist beinahe halbrund gebogen im Inneren des Rundschilds sichtbar, die Hand am Porpax angedeutet. Die Schlangenbeine, gerippt gemustert, sind u-förmig angelegt und enden in drachenähnliche Köpfe mit Nüstern und Ohren. Im freien Feld, halbkreisförmig am Kopf des Anguipedes beginnend und sich an seiner linken Seite fortsetzend, sechs achtstrahlige Sterne. Links neben der Figur zwei undefinierbare waagerechte und eine senkrechte Kerbe. Unter den Schlangenbeinen Schriftzeichen:
ΛΛΙ
für->Ιaô?

Rs.: Hochoval, in Gegenrichtung Inschrift in vier Reihen:
ΓΛ(A?)
ΙΧΙΛ(A?)
ΚΓΧ
C

Der Stein korrespondiert bis in kleinste Details mit dem Kupferstich CHIFLET Taf. 3, 12 /CBd-2740/ nach einem Magnetit von Th. Pagius. Während auf dem Stich die Vs. spiegelverkehrt erscheint, ist sie hier positiv wiedergegeben, die dort positiv geschriebene Buchstabenfolge der Rs. dagegen wird hier spiegelbildlich gezeigt. Sowohl die einzelnen Buchstaben der Rs. als auch die „IΛΛ”-Kerben unter der Figur für ->Ιaô und die undefinierbaren Querkerben links der Figur finden sich auf der Kupferstichabbildung - ein siebter Stern über einem Schlangenbein ist auf dem vorliegendem Stein zur Kerbe degeneriert.

Nur der Hahnenkopf ist detailliert und naturalistisch geschnitten, die übliche Darstellung eher ungelenk, gedrungen und harmlos wirkend. Schnitt, Politur und insbesondere Steinvarietät sowie wohl die als Vorlage dienende Abbildung bei CHIFLET lassen nur eine Datierung in die Neuzeit zu.

Lit.: Zum Motiv: 181 /CBd-579/(Lit.).

Vgl.: Zu Vs. und Rs.: Kupferstich CHIFLET 631 Taf. 3,12 /CBd-2740/. - Zum Motiv: 633 /CBd-992/, 181 /CBd-579/(Vgl.)–204 /CBd-602/, femer 205 /CBd-603/(Vgl.)–238 /CBd-636/, 620 /CBd-979/, 621 /CBd-980/.

Last modified: 2017-03-16 18:48:27
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