9789. — Karneol, dunkelorange, klar durchscheinend. Form 8. Stark poliert. Gut erhalten. Moderne Goldfassung.
Slg. v. St.
0,95 x 0,87 (si.O.) x 0,2
1. Jh. n. Chr.
Der Horusfalke, mit der Doppelkrone gekennzeichnet, steht nach links auf einem mit einer Blattgirlande verzierten Skyphos. Aus seinem Schnabel scheint sich ein Wasserstrahl zu ergießen. Es bleibt jedoch unklar, ob damit ein Reinigungsritus gemeint ist (das römische Gefäß stände dann anstelle eines rituellen Reinigungsgefäßes) oder ob Horus Wein als Blut seiner Feinde aus diesem Gefäß trinkt, worauf die rote Farbe des Steines deuten könnte. — Zügig geschnitten. Flachperlstil.
Publ.: Toelken S. 33 Nr. 137. Ausf. Verz. S. 378.
Lit.: Zum Motiv: Furtwängler Berlin Nr. 7912. Brit.Mus. Walters Nr. 2455. AGDS IV Hannover Nr. 1640. AGWien II Nr. 1155 (etwas gröber, 2. H. 1. Jh. v. Chr.). O. J. Névérov, Fs. Vermaseren II (1978) 833ff. Taf. 175 Nr. 44 ("loutherion"). Bei den genannten Beispielen steht der Falke vor dem Gefäß. — Zur Interpretation: Bonnet v. Wein. — Zur Datierung: s. die vespasianischen Münzen Geissen I Nr. 292. 295. 198. — Zur Gefäßform: Römisches im Antikenmuseum Berlin, Kat. 1978 Nr. 155 (1. Jh. n. Chr.). — Zum Horusfalken allg. s. Kat. Nr. 2 /CBd-1978/.