The CBd
Philipp, Mira et Magica on CBd-2014
Gorgoneion und Hermes
21791. — Magnetit. Form 8. Rs. und Rand etwas bestoßen und abgerieben.
1918. von der Witwe des Konsuls Loytved in Haifa durch Vermittlung Wiegands erworben.
1,5 x 1,3 x 0,35
2. Jh. n. Chr.
Vs.: Gorgoneion mit zwei Flügeln an den Schläfen und zwei Schlangen, die unter ihrem Kinn geknotet sind und sich über ihrem Kopf emporbäumen. Wilde Haare hängen ihr in die Stirn und umrahmen das Gesicht wie eine Löwenmähne. Großes, schweres Gesicht, Einzelheiten wie Augenbrauen, Augen, Nase grob angegeben. Umlaufende Inschrift:
ΝΕΙXΑΡΟΠΛHΞ
Rs.: Nach rechts ausschreitend und das rechte Spielbein etwas zur Seite gesetzt, hält Hermes im angewinkelten rechten Arm Kerykeion und Mantel, in der ausgestreckten Linken das Geldsäckchen, ein Attribut aus der römischen Kaiserzeit. Der muskulöse Körper ist in leichter Dreiviertelwendung gegeben, der Kopf im Profil. — Grobe, flotte Arbeit.
Lit.: Kurzer Überblick zu den Hermes-Merkur-Darstellungen bei Sena Chiesa, Aquileia 137f. Nr. 165ff. Hermes-Merkur auf Gemmen häufig, z.B. AGDS I 3 München Nr. 2513-2515. AGDS IV Hannover Nr. 142935. AGDS III Kassel Nr. 61-65. Sena Chiesa, Luni Nr. 64ff. Maaskant-Kleibrink Nr. 499f. 586. 781. Weitverbreitetes Motiv in England: Henig Nr. 38ff. A. Dimitrova-Milčeva, Die Gemmen und Kameen vom unteren Donaulimes in Bulgarien, in: Studien z. d. Militärgrenzen Roms IΙ (1977) 282ff. 283 Taf. 27, 2. Als “magisches Amulett” jedoch relativ selten: Bonner, Amulets 41. Delatte-Derchain 175f. Nr. 229. Sena Chiesa, Aquileia Nr. 1550. — Zum Gorgoneion, u.a. Symbol der besiegten Krankheit: Delatte-Derchain 222. 226. Vgl. hier Kat. Nr. 39 /CBd-2015/. 43 /CBd-2019/. 49 /CBd-2025/ (zu Stil und Typ). — Zur Inschrift: νειχαροπληξ u.ä. mehrfach belegt, z.T. in solarem Themenkreis, z.T. mit Erosdarstellungen: A. Delatte, Musée Belge 18, 1924, 12ff. Bonner, Amulets 201. 245. Delatte-Derchain Nr. 281. 323. 325-7. 489. Sena Chiesa, Aquileia Νr. 1554. PGM Index S. 264b-c. — Barb, Gnomon 305 zu Delatte-Derchain Nr. 326: Das häufig verwendete Zauberwort wohl ein Anagramm aus πλῆξον χάριν. Das erklärt die Verbindung mit Erosdarstellungen und des für Liebeszauber verwendeten Magnetit.
 
Last modified: 2015-07-01 11:03:34
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