S. Michel, Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, 2001, 289-290, no. 467.

Rotes Glas, schwach poliert. Hochoval, beiderseits flach, Rand nach hinten abgeschrägt, Kante abgerundet. Abspliß auf der Vs. links unten, kleine Löcher in der Paste. Ringstein.

2,4 x 1,8 x 0,4
4./5. Jh.n.Chr.
Von Rev. G.J. Chester (1880).
Brit. Mus. Inv. G 330, EA 56330.

Vs.: Stehende Figur im Profil nach links. Die Figur ist in ein knöchellanges Gewand gehüllt, Füße und Stoffalten sind angegeben. Der linke Arm scheint am Körper angewinkelt erhoben, ein kreuzähnlicher Gegenstand ragt aus der Armbeuge empor. Der rechte Arm ist angewinkelt erhoben und ausgestreckt, das Attribut nicht zu identifizieren. Vor dem Körper eine senkrechte Linie, vielleicht ein Zepter, das der rechte Arm ursprünglich halten sollte. Der Kopf der Figur scheint bärtig, eine breite senkrechte Kerbe bedeckt das Gesicht. Profil ist nicht erkennbar, nur eine dreieckige Nase zu erahnen. Auch Haar oder Frisur sind nicht zu identifizieren, eine breite Linie läuft um den Kopf, vielleicht ein Kranz oder Band.

Rs.: ein Stern, darunter Inschrift in zwei Reihen:
CWT
HP
σωτήρ, „Retter”

Wenngleich die dargestellte Figur nicht eindeutig zu identifizieren ist, legt die Inschrift der Rs. eine christliche Auffassung nahe. Die rote Paste soll roten Jaspis imitieren.

Sehr grob und flüchtig gearbeitet, Details fehlen, angestrebte Bewegung und Bildinhalt sind nicht mehr klar verständlich. Die Proportionen der Figur sind nicht stimmig, der Körper säulenhaft lang und dünn.

Lit.: Zu Glas: 11 /CBd-390/(Lit.).

Vgl.: Zum Motiv: Karneol, verbrannt O.M. DALTON, Catalogue of the Engraved Gems of the Post-Classical Periods in the British Museum (1915) 69 Taf. 18, 517. - Zu CWTHP: 460 /CBd-818/, 541 /CBd-900/ ferner 239 /CBd-637/, 249 /CBd-647/, 334 /CBd-161/. - Zu Glas: gräulich-violett 11 /CBd-390/, dunkel blau-grün 49 /CBd-428/, blau 85 /CBd-485/.167 /CBd-565/.168 /CBd-566/.645 /CBd-1004/, schwarz 43 /CBd-422/, 169 /CBd-567/.