2684. — Glas, tiefblau. Wohl Form 6. Gut erhalten, aber stark abgerieben. Moderne Messingfassung.
Slg. Minutoli.
0,9 x 0,85 x 0,5 (si.O.) 2./3. Jh. n.Chr.
Auf breiter Grundlinie steht eine langgewandete männliche Figur im Profil nach rechts gerichtet. Die Rechte stützt sich auf ein Szepter, die ausgestreckte Linke hält einen Beutel (?). Auf dem relativ großen Kopf trägt er einen Reifen oder Diadem (?) mit einem Lotosblatt (?). — Flüchtig geschnitzte Figur. — Die Ringform ließe sich zwar als eine antike bestimmen und datieren, jedoch spricht der gute Erhaltungszustand des Messings für eine neuzeitliche Arbeit: Antikes Messing zeigt fast immer starke Korrosionen (J. Riederer). Außerdem ist eine antike Verarbeitung von Messing für Schmuck m.W. bisher nicht nachgewiesen.
Lit.: (Zur Ringform: Henkel Taf. 44. 45 frühe Kaiserzeit.) Zu Hermes s. Kat. Nr. 36 /CBd-2012/-38 /CBd-2014/. — Zu Thoth : Bonnet v. Thot. Wortmann, Nilflut 93ff. 100. — Gemme mit Isis und Thoth, sie bekränzend, Lotosblatt auf dem Kopf: Antje Krug, Germania 53, 1974, 124f. Taf. 34 Nr. 24. Vielleicht handelt es sich bei den Wiener Gemmen AGWien I Nr. 424. 425 mit den unerklärten “Bindenenden” auch um Hermes-Thoth-Darstellungen mit dem Lotosblatt. Vgl. H. Kyrieleis, AntPl XII 11, S. 133ff. bes. 142f. Anm. 3 auf S. 135.