Anguipes mit Löwenkopf
15429. — Hämatit. Form 10. Bildseite und Rand beschädigt.
1897 von L. Hamburger in Frankfurt erworben; früher Vorderasiatische Abt. (Nr. 2828).
2,45 x 1,7 x 0,3
3. Jh. n. Chr.
Vs.: Die Darstellung folgt ganz dem üblichen Schema, nur daß der Kopf wie auch sonst gelegentlich nach der rechten Seite gewendet ist. Es handelt sich dabei um einen Löwenkopf mit Strahlenkrone (sechs Strahlen). Ob der Gott mit einem Panzer oder mit einem Schurz, wie bei den Heliorusdarstellungen üblich, bekleidet ist, kann nicht sicher entschieden werden; aber wahrseheinlich sind die langen Lederstreifen des Panzers gemeint und ein Mantel, der über die Schultern geworfen ist. Vielleicht stellt der Gegenstand unter dem rechten Arm einen Globus dar, wie er häufig von Heliorus getragen wird. — Dieser Stein gehört zu einer sehr einheitlichen Gruppe von Gemmen, für die man vielleicht eine gemeinsame Werkstatt annehmen kann. Sie sind alle aus Hämatit gearbeitet, zeigen die gleiche krude Darstellung und tragen auf der Rs. wie hier “ΠΕΠΤE” als Inschrift oder “στομάχου”. — Bonner hatte angesichts einer Parallele auf die Beziehung zu Heliorus- und Chnoubisdarstellungen hingewiesen. Letztere wurden ja besonders gegen Magenleiden verwendet, worauf ja auch die o. a. Inschriften hinweisen. — Grobe, skizzenhafte Arbeit.
Rs.:
ΠEΠ
ΤΕ
“Verdaue!”
Lit.: Vgl. zu Kat.
Nr. 158ff /CBd-2113/. Parallelen zu dieser Darstellung mit Löwenkopf: Bonner, Amulets Nr.
181 /CBd-1377/,
185 /CBd-1381/. Delatte-Derchain Nr. 35. AGDS I 3 München Nr. 2909. AGDS IIΙ Kassel Nr. 160 zeigt einen Anguipes als Kynokephalos. Vgl. auch hier Kat.
Nr. 171 /CBd-2126/. O. J. Νévérov, Fs. Vermaseren II (1978) Taf. 167 Nr. 3a. Schwartz
Nr. 8 /CBd-1377/. — Zu “στομάχου”: P. R. Mouterde, Μél. de l'univers. St. Joseph 15, 3, 1930, 74ff. — Zu πέπτω u.ä.: Bonner, Amulets
61ff. Wortmann, Nilflut 85.