S. Michel, Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, 2001, 79, no. 121.
Grüner Jaspis, poliert. Hochoval, beiderseits flach, Rand nach vorn abgeschrägt, Kante abgerundet. Gut erhalten. Ringstein.
1,3 x 0,9 x 0,3
3. Jh.n.Chr.
Aus der Sammlung Castellani (1872), Nr. 1406.
Brit. Mus. Inv. G 416, ΕA 56416.
Vs.: Harpokrates auf dem Lotuskelch in Vorderansicht, Kopf im Profil nach links. Der Lotus steht mit rundlichem, säulenartig dickem Stiel und großer schüsselförmiger Blüte auf einer kleinen Querkerbe als Grundlinie (Luterionform) und wird von zwei nach außen geneigten Knospen flankiert, die durch x-förmige Striche angedeutet sind. Der Blütenkelch selbst ist mit senkrecht gestri chelten breiten Kerben gemustert, der Rand glatt. Darüber Harpokrates mit angewinkeltem linken und gestrecktem rechten Bein, eine große überbetonte Senkrechtkerbe scheint die Geschlechtsteile zu bezeichnen, Kleidung oder Muskulatur ist nicht angegeben. Die rechte Hand ist erhoben in Richtung Mund geführt, die auf den Oberschenkel gestützte linke hält ein Flagellum, das nach außen flattert. Der Kopf ist grob und ohne Detail geschnitten, nur ein großes vorgeschobenes Kinn oder ein weit geöffneter Mund sowie ein rundes Auge sind erkennbar. Im freien Feld um die Figur herum verteilt, spitz auslaufende Kerben als Pseudobuchstaben.
Rs.: leer.
Ein grob geschnittenes Bild ohne jegliches Detail. Wuchtige Kerben und breite, tiefe Furchen (Lotus) sowie eckige Bewegung der Figuren (Arme und Beine) lassen ein flüchtig gearbeitetes, silhouettenhaftes Schema erkennen. Die Proportionen sind zwar verständlich (kleines Kind auf großer Blüte), überzeugen im Gesamteindruck jedoch nicht.
Lit.: Zum Thema:
104 /CBd-504/(Lit.).
Vgl.: Zum Sitzmotiv:
119 /CBd-519/(Vgl.),
120 /CBd-520/,
122 /CBd-522/, ferner
146 /CBd-545/. - Zum Motiv allg.:
104 /CBd-504/–116 /CBd-516/,
118 /CBd-518/,
119 /CBd-519/.