S. Michel, Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, 2001, 95, no. 148.
Heliotrop, schwach poliert. Hochoval, beiderseits flach, Rand nach hinten abgeschrägt, Kante abgerundet. Oben und unten sowie linker Rand stark bestoßen. Ringstein.
1,3 x 1,1 x 0,3
3. Jh.n.Chr.
Gekauft von Rev. G.J. Chester (1867).
Brit. Mus. Inv. G 248, EA 56248.
Vs.: Überkopf (um 180°) drehbare Kombinationsfigur aus Harpokrates und dem Pavian (Thoth). Der im Profil nach links gerichtete Oberkörper des Harpokrates ist unbekleidet und mit drei waagerechten Kerben (Rippen) gemustert. Der rechte Arm ist angewinkelt erhoben, die Hand zum Mund geführt. Der linke Arm ist nicht sichtbar, nur das hinter der Schulter hervorragende Flagellum, zugleich Schwanz des Pavians, ist gezeigt. Der Kopf ist nur grob gearbeitet, das Profil mit einer großen dreieckigen Nase und drei scharfen Linien für Lippen und Kinn gebildet, im Nacken schwingt die Jugendlocke nach oben. Auf dem Kopf, kaum noch erkennbar, der Sonnendiskus. Links neben der Figur im freien Feld ein achtstrahliger Stern, rechts daneben die Mondsichel. Dreht man den Stein überkopf, so wird der Torso des Pavians im Profil nach rechts sichtbar. Mit einigen groben Kerben ist wohl Fell angegeben. Beide Arme des Tieres sind in Adorationshaltung erhoben. Während die Affenarme gleichzeitig die Beine für den Harpokrateskörper darstellen, sind Arm und Flagellum des Kindes zugleich Bein und Schwanz des Affen. Der Kopf des Pavians ist mit einem kleinen Ohr, eckigen Brauen und länglich runder Nase und Maul charakteristisch dargestellt, auf dem Kopf eine Scheibe - im Gegensatz zur Sonnenscheibe des Harpokrates wohl die Vollmondscheibe.
Rs.: leer.
Grober Schnitt, flach und kantig ohne Detailangabe und Binnenzeichnung. Einige Linien sind in die Flächen gefügt, sie lockern auf, charakterisieren jedoch nicht. Die Komposition ist als Wechselbild durchgehalten.
Publ.: BONNER
143 Anm.20 (erw.); BONΝER, BRITMUS 329f. Taf. 97, 35.
Lit.:
147 /CBd-546/(Lit.).
Vgl.:
147 /CBd-546/(Vgl.).