The CBd
Philipp, Mira et Magica on CBd-220
Heliorus
9926. — Chrysopras. Form 6. Rand stark nach hinten abgeschrägt. Gut erhalten.
Vom Antiquarium übernommen.
1,05 x 0,9 x 0,45
1./2. Jh. n. Chr.
Vs.: Heliorus, Horus als Sonne, erscheint in Menschengestalt mit einem Löwenkopf auf mehreren Gemmen und wird so auch in einem Zauberpapyrus beschrieben. Meist trägt er den Globus und die Peitsche in den Händen. — Auf dieser Gemme steht der Gott leicht nach links gewendet, das linke Spielbein etwas zur Seite gesetzt. Er ist mit einem kurzen Schurz bekleidet und hält in der ausgestreckten Rechten eine Schlange mit Strahlenkrone; in der gesenkten Linken trägt er eine Situla(?). Der große Löwenkopf mit geöffnetem Maul und massiger Mähne erscheint im Profil nach links, versehen mit einer siebenstrahligen Krone. Die Schlange, die er hier statt der üblichen Attribute trägt, deutet wohl die Verbindung mit Chnoubis an (vgl. Kat. Nr. 136 /CBd-219/), was das Chnoubiszeichen und die Inschrift auf der Rs. bestätigen; die Situla weist wohl auf das Bringen der neuen Nilflut hin. Die Eigenschaft des Löwen als Tier der Sonne sowie die Verbindung des Horus zum Sonnengott wurden schon betont (vgl. Kat. Nr. 32 /CBd-2008/. 41 /CBd-205/. 125 /CBd-209/). — Sorgfältige, differenzierende Arbeit (muskulöser Oberkörper, Schrägfalten im Schurz, Löwenmähne).
Rs.: In der Mitte Chnoubiszeichen. Auf dem Rand umlaufend:
ΧNΟΥ Η ΠIΛΑΜΥT ΦIHC
Vielleicht: Xνουφι τυ μ'ἀλ[ε]ιπηης aus ἀλ[ε]ίφηις: “Chnouphis, du mögest mich salben” (H. Maehler).
Ein Verschreiben aus σειεσιλαμψ (R. Merkelbach) zu lesen, ist schwierig.
Lit.: Zu Heliorus: Bonner, Amulets 19. 153; Nr. 98 /CBd-1334/. 102 /CBd-1098/. 149 /CBd-158/. 188 /CBd-1384/. 229ff /CBd-1102/. 283 /CBd-1463/ und vgl. Index v. “lion-headed gods”; ders., Hesperia Suppl. 8, 1949, 43ff. A. Delatte, BCH 37, 1913, 257ff.: das Aussehen des Heliorus auch auf den Papyri beschrieben (PGM Ι 147f.): im Ouroboros mit Globus und Peitsche. Wortmann, Nilflut 84f. (dort auch zum Papyrus). AGDS IIΙ Kassel Nr. 177. Parallele zu diesem Stein: Bonner, Amulets Nr. 188 /CBd-1384/ (mit Szepter und Situla). 231 /CBd-1415/ (mit Schlange und Situla); s. auch Delatte-Derchain Nr. 303ff. Forbes Nr. 146. — Zu ἀλείφω: Nicht der Wunsch, gesalbt zu werden, aber die Aufforderung, sich selbst oder andere(s) zu salben, findet sich des öfteren in den Papyri (PGM Index S. 53).
 
Last modified: 2015-07-30 10:21:23
Link: cbd.mfab.hu/pandecta/2416

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