The CBd
Michel, BM on CBd-565
S. Michel, Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, 2001, 107, no. 167.

Blaue Glaspaste, matt. Hochoval, beiderseits flach, Rand nach hinten abgeschrägt, Kante nach vorn. Oben abgebrochen, Mulde in die Vs. reichend, kleiner Abspliß auf der Vs. links unten sowie links an der Kante. Ringstein.

2,2 x 1,6 x 0,3
3. Jh.n.Chr.
Gekauft von Rev. C. Murch (1906).
Brit. Mus. Inv. G 542, EA 43117.

Vs.: Pantheos frontal auf einer Kartusche aus einer schmalen, ovalen, unten verdickten Ouroboros-Linie mit sechs Schrägkerben anstelle von Τieren. Die Beine des Gottes zeigen in Schrittstellung nach rechts, auf den Füßen sind die Ohren der schakalköpfigen Schuhe zu erkennen, an den Knien Tierköpfe, vielleicht geöffnete Schlangenmäuler. Bekleidung ist aus den schräg gesetzten Kerben auf der Brust nicht herauszulesen. Links schräg nach unten gerichtet ein großer, fischgrätenähnlich gemusterter Vogelschwanz, darunter gekrümmt ein gerippter Krokodilschwanz. Zwei eng übereinander gesetzte mit parallelen Schräglinien gefiederte Flügelpaare sind erkennbar. Der Pantheos scheint nur zwei Arme zu haben, in der herabhängenden Rechten trägt er eine Peitsche, mit der angewinkelt ausgestreckten Linken ein Was-Zepter, parallel dazu ist auf der linken Seite ein zweites durch den Flügel geschoben. Zwei Schrägkerben auf den Flügeloberseiten sind nicht zu deuten. Der Kopf der Figur ist bärtig, vom Gesicht ist nur die lange Nase hervorgehoben. Links und rechts strahlenartig angeordnete Kerben, die Tierprotomen imitieren, auf dem Kopf die Atefkrone.

Rs.: Inschrift in drei Reihen:
ΒAI
ΝXW
WWX
->Bainchôôôch

Die Figur ist in ihren Proportionen nicht ganz geglückt, der Körper wirkt dünn und kraftlos. Der Glasabguß ist etwas stumpf. Glaspasten finden sich unter den magischen Gemmen zwar häufiger als bisher angenommen, doch konnten sie sich nicht wie in der römischen Glyptik als Massenware durchsetzen, da gerade das Steinmaterial in Kombination mit Motiv und Zauberwörtern als wirksam galt. Es wurde versucht, zumindest farblich den blauen Lapislazuli „vorzutäuschen”.

Lit.: Zu Motiv und Inschrift: 159 /CBd-557/(Lit.), 163 /CBd-561/(Lit.). - Zum Material Glas: 11 /CBd-390/(Lit).

Vgl.: Zu Material und Farbe: Glas, blau FOSSING, KOPENHAGEN 252 Νr. 1874 (ohne Abb.); Glassatz, blau GETTY MUSEUM Inv. 83.AΝ.437.46 /CBd-2342/ (unpubl.); ferner Glas, blau DELAΤΤE-DERCHΑIN 165 Νr. 215; hier 168 /CBd-566/. - Zu Motiv und Inschrift ->Bainchôôôch: 163 /CBd-561/(Vgl.), 164 /CBd-562/, 169 /CBd-567/. - Zu Motiv und Material: 161 /CBd-559/(Vgl.). - Zum Material Glas: 11 /CBd-390/, 43 /CBd-422/, 49 /CBd-428/, 85 /CBd-485/, 168 /CBd-566/, 169 /CBd-567/, 467 /CBd-825/, 645 /CBd-1004/.
Last modified: 2015-09-07 12:33:57
Link: cbd.mfab.hu/pandecta/296

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